Schlechte Nachrichten für "wüdara", "mausl", "bärenbiest" und andere Spielwütige unter den Usern von ORF On. "Abschied von games" titelt ihre bevorzugte Internetseite im Angebot der öffentlich-rechtlichen Anstalt: "Mit 1. Juli 2005 geht games.ORF.at offline".

Warum der Abschied trotz "jahrelanger Treue" der User, den sie in "vielen teilweise sehr lieben Mails" bedauerten? Die Antwort dürfte in Brüssel zu finden sein.

Die Generaldirektion Wettbewerb der EU hat mit einem umfangreichen Fragebogen an das Kanzleramt vor wenigen Monaten begonnen, ORF On näher zu untersuchen. Der Verband Österreichischer Zeitungen, die selbst im Internet aktiv sind, haben die Brüsseler Behörde auf ORF On aufmerksam gemacht. Zentrale Frage für die EU: Verzerren öffentlich-rechtliche Anstalten mit Gebührengeld den Wettbewerb mit Privatsendern?

EU-Verfahren gegen ARD und ZDF sind schon weiter. Dort beanstandete die Generaldirektion Wettbewerb schon ganz offiziell auf 80 Seiten, dass sie Partnersuche, Spiele, SMS-Services und dergleichen nicht zu den Aufgaben öffentlich-rechtlicher Sender im Internet zählt, die sie getrost mit Gebühren finanzieren können. Der ORF beugt nun offenbar vor. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 20.6.2005)