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Die EU-Vertreter demonstrierten in Washington Handlungsfähigkeit - trotz Krise.

foto:apa/epa/Shawn Thew
Washington - US-Präsident George W. Bush hat am Montag seine Unterstützung für eine starke Europäische Union (EU) bekräftigt. Die Partnerschaft stütze sich auf gemeinsame Werte und gemeinsame Ziele, sagte Bush bei einem Gipfeltreffen mit EU-Vertretern in Washington.

"Meine Botschaft an diese Spitzenpolitiker und Freunde ist, dass wir ein starkes Europa wollen, damit wir gemeinsam daran arbeiten können, wichtige Ziele zu erreichen", sagte Bush. Die Vereinigten Staaten unterstützten weiterhin ein starke Europäische Union als ein Partner bei der Aufgabe, "auf der ganzen Welt Freiheit, Demokratie, Sicherheit und Wohlstand zu verbreiten."

Gemeinsame Erklärungen

Bush hatte sich zuvor mit dem derzeitigen EU-Ratspräsidenten, dem luxemburgischen Regierungschef Jean-Claude Juncker, mit EU-Kommissionschef Jose Manuel Barroso und dem EU-Chefdiplomat Javier Solana getroffen. Bei dem Gipfeltreffen sollten acht gemeinsame Erklärungen verabschiedet werden, darunter zur Förderung von Demokratie und einer guten Regierungsführung.

Auch die Lage im Irak war ein Thema bei dem Treffen, zumal Bush im eigenen Land unter Druck steht, Fortschritte bei der Neuordnung des Golfstaates vorzeigen zu können. Am Mittwoch findet in Brüssel eine internationale Irak-Konferenz statt, die von den USA und der EU gemeinsam ausgerichtet wird. Dabei soll es unter anderem um die künftigen Hilfen der Union für das vom Krieg zerstörte Land gehen.

Barroso: EU trotz Krise handlungsfähig

Die Europäische Union ist nach Ansicht von Kommissionspräsident Juan Manuel Barroso trotz ihrer derzeitigen Krise handlungsfähig. "Nichts ist blockiert, wir können arbeiten", sagte Barroso drei Tage nach dem Brüsseler Krisengipfel am Montag in Washington. "25, bald 27 Länder; 500 Millionen Menschen - es ist nur verständlich, dass es da Probleme gibt." Europa sei ein komplexes System. "Aber wir sind im Geschäft."

Barroso betonte, die Europäer hätten allen Grund, positiv in die Zukunft zu gucken: "Vor gut 60 Jahren war Europa Auschwitz. Vor 20 Jahren hieß Europa auch Militärdiktaturen, auch in meinem Land. Vor 15 Jahren gab es in ganz Osteuropa noch Diktaturen und noch vor zehn Jahren gab es Massaker und Vertreibungen auf dem Balkan. Wo werden wir in zehn Jahren sein? Ich finde, wir haben allen Grund zur Zuversicht." Er wolle die gegenwärtigen Probleme nicht unterschätzten, "aber wir sind nicht paralysiert".

Barroso war zuvor mit US-Präsident George W. Bush zu einem US-EU- Gipfel zusammengetroffen. Barroso räumte ein, dass es vor allem wirtschafts- und umweltpolitische Differenzen gebe, "aber wir teilen die selben Werte". Wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt seien das wichtigste Ziel. Ebenso bedeutend sei jedoch auch die Entwicklungspolitik: "Wir können nicht mit dem Gedanken leben, dass täglich 25 000 Menschen sterben, weil sie nichts zu essen und kein sauberes Wasser haben", sagte er. (APA/Reuters)