Wien - Die Organisation für Industrielle Entwicklung der Vereinten Nationen (UNIDO) bekommt einen neuen Chef, den Afrikaner Kandeh Yumkella. Der Diplomat aus Sierra Leone wurde am Dienstag vom UNIDO-Vorstands (IDB) in Wien in geheimer Wahl zum Nachfolger des Argentiniers Carlos Magarinos bestellt. Die Entscheidung soll bei der UNIDO-Generalversammlung Ende November abgesegnet werden, teilte die Organisation in einer Aussendung mit.

Yumkella, der im Dezember sein neues Amt antreten soll, war Berater des bisherigen UNIDO-Chefs und in den 1990er Jahren kurze Zeit Handels- und Industrieminister seines westafrikanischen Heimatlands. Er war auch als Wissenschaftler in den USA tätig und gilt als angesehener Experte in der Frage des internationalen Handels. An der Universität des US-Staates von Illinois erwarb er den Doktortitel in Agrarwissenschaften.

Die im Jahr 1966 gegründete Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Armut in der Dritten Welt zu bekämpfen und die dortige Wirtschaft anzukurbeln. Es soll insbesondere verhindert werden, dass die unterentwickelten Staaten den Anschluss an die globalisierte Wirtschaft verlieren. In diesem Zusammenhang arbeitet die UNIDO eng mit dem UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) zusammen.

Der UNIDO-Vorstand tagt noch bis Donnerstag in Wien. Dabei soll vor allem die künftige Kooperation mit dem UNDP erörtert werden. Dem Lenkungsgremium der Organisation gehören 53 Staaten an, darunter auch Österreich. Der UNIDO-Generaldirektor wird alle vier Jahre gewählt.

Die UNIDO ist eine der in Wien ansässigen UNO-Organisationen. In der Wiener UNO-City sind auch noch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO), das Büro für Drogenbekämpfung und Verbrechensverhütung (ODCCP) sowie das Büro für Weltraumfragen und die Atomteststopp-Organisation (CTBTO) untergebracht. (APA)