Statistiker zum Lotto-Glück: Jede Zahlenkombination hat die gleiche Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden
Redaktion
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Wien - Wer sich angesichts des ersten Vierfach-Jackpots in
der 18-jährigen Geschichte von "6 aus 45" beim Tippen um eine
"besonders wahrscheinliche Zahlenkombination" bemüht, strengt sich
laut Werner Müller, Professor am Institut für Mathematik und
Statistik der Wirtschaftsuniversität (WU) völlig umsonst an. "Sofern
der Mechanismus bei der Ziehung in Ordnung ist - und davon gehe ich
aus - hat jede Zahlenkombination die gleiche Wahrscheinlichkeit,
ausgewählt zu werden", sagte Müller.
Mit anderen Worten, man könnte getrost "1, 2, 3, 4, 5, 6" oder
sonst irgend eine unwahrscheinlich anmutende Kombination ankreuzen,
ohne seine Chancen zu schmälern. Auch eine Beobachtung, welche Zahlen
oder Kombinationen in der Vergangenheit häufig vorkamen, hat laut dem
Experten keinen Sinn, denn: "Der Zufall hat kein Gedächtnis".
Tipps
Ein paar Tipps kann der Statistik-Professor den Lotto-Spielern
dennoch geben. So könnte man die Wahrscheinlichkeit leicht erhöhen,
dass man im Falle des großen Glücks möglichst alleine ist, also im
Idealfall einen Solosechser ergattert. "Viele Menschen tippen
irgendwelche Geburtsdaten, daher ist man mit Zahlen ab 32 oder auch
sehr ungewöhnlichen Kombinationen eher alleiniger Tipper der Reihe.
Der Grund, warum viele Menschen so begeistert Lotto spielen, ist
für den WU-Professor die Erkenntnis, dass "der Nutzen des Geldes
nicht linear ist". Die Aussicht, irgendwann möglicherweise sehr viel
Geld zu bekommen, wiegt offenbar schwerer, als über lange Zeit immer
wieder eine geringe Summe zu verlieren. "Das ist eine legitime
Motivation", meinte der Mathematiker. Müller spielt übrigens "auch
diesmal nicht".
(APA)
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