Wien - Mit heftiger Kritik auf die Aussagen von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) beim heutigen Wiener ÖVP-Parteitag haben Stadt- und Bundes-SPÖ reagiert. Der Wiener SP-Landesparteisekretär Harry Kopietz vermutete angesichts der Angriffe des VP-Obmanns auf seine Partei, dass die Nerven offenbar blank lägen. Der geschäftsführende SP-Klubchef Josef Cap sprach von einer Beleidigung der Wiener Wähler.

Entschuldigung gefordert

Angesichts der Beschreibung von Bürgermeister Michael Häupl als "Meister der tiefen Töne und des niedrigen Niveaus" und der Verwendung des Ausdrucks "rote Hausmeister" fühlt sich Cap "sehr an die Frühstücksaffäre und an weitere Ausfälligkeiten Schüssels erinnert". Der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann fordert vom Kanzler, dass sich dieser umgehend beim Wiener Bürgermeister und bei den Wiener Wählerinnen und Wählern, vor allem auch beim Berufsstand der Hausbesorger, für die herabwürdigende Ausdrucksweise entschuldige.

"Auch wenn's wettermäßig heiß hergeht, kann ich dem Herrn Bundeskanzler nur einen Rat geben: Keep cool!", kommentierte Kopietz die heutigen Aussagen von Schüssel. Wenn man die Beliebtheitswerte von Schüssel mit jenen von Bürgermeister Häupl vergleiche, verwundert es aber nicht, dass die Nerven des Bundeskanzlers blank lägen: "Denn so unbeliebt wie er war kein Bundeskanzler zuvor". (APA)