Heute, vierzig Jahre später, könnte Mao dafür ins Gefängnis kommen. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz soll in China strafbar werden. Das sieht der Entwurf eines neuen Gesetzes vor, über das seit Sonntag der Gesetzgebungsausschuss des Volkskongresses in Peking berät. "Das ist das erste Mal, dass China die sexuelle Belästigung über seine Rechtsprechung unter Strafe stellt", sagte Wu Changzhen, Leiter der Entwurfskommission für die Revision des Gesetzes. Der bekannte Jurist von der Universität für politische Wissenschaften und Recht räumte gegenüber der Pekinger Zeitung Jingbao ein, dass die Gesetzesväter aber nicht wissen, wie man(n) sexuelle Belästigung definieren soll und wie die Betroffenen sie vor Gericht nachweisen können.
Schutz von weiblichen Föten
Insgesamt sollen mit den Gesetzesänderungen die Rechte der Frauen gestärkt werden. Das fängt in China bei den Babys an. Künftig dürfen Eltern und ÄrztInnen unter Strafandrohung nicht mehr das Geschlecht ungeborener Kinder über Ultraschall bestimmen. Diese weit verbreitete Praxis diente nur dazu, ungewollte Mädchengeburten abtreiben zu können. Der letzte Bevölkerungszensus 2000 hatte die BevölkerungswissenschafterInnen alarmiert. Das Verhältnis von 118 Knaben auf 100 neugeborene Mädchen war ein Anzeichen für die drastische Manipulation bei den Geburten.