Haider selbst tönte ähnlich: "Ich habe nie ein persönliches Spesenkonto gehabt." Von dem Geld seien Wahlkampfauftritte, Transportkosten und Mitarbeiter bezahlt worden. "Ich war ein Teil der Spesen", sagt etwa Karl-Heinz Petritz, Haiders ehemaliger Pressesprecher, zum STANDARD. Petritz hat nach eigenen Angaben "etwa 3200, 3300 Euro netto" im Monat verdient - was sich auf 90.000 Euro pro Jahr summiert habe.
Die Auseinandersetzung um Haiders Spesenkonto ist ein Teil des Ehekriegs zwischen BZÖ und FPÖ, die nach der Scheidung um die Schulden streiten. Nach Meinung der FPÖ hat die alte, blaue Parteispitze wenig Sorgfalt beim Ausgeben an den Tag gelegt.
Haider und Rumpold betonten dagegen, dass die Spesengelder für ganz normale Parteiaufwendungen bezahlt worden seien: "Das macht jede andere Partei genauso." Auch das Fest zu Kanzler Wolfgang Schüssels Geburtstag oder SPÖ-Chef Alfred Gusenbauers Startklar-Tour sei von den Parteien bezahlt worden. Haider assistierte: Die FPÖ habe ihn zu Einsätzen angefordert und dafür die Kosten übernommen: "Ich bin ja nicht aus Gaudi mit dem Hubschrauber geflogen."
Rumpold zieht auch Klagen gegen profil in Erwägung, das die Spesenliste veröffentlicht hatte. Was er allerdings klagen will, konnte er nicht so genau sagen - denn die Zahlen stimmten.
Rumpolds Kosten
Rumpold stößt sich etwa daran, dass er neun Millionen Schilling an Pauschale bekommen haben soll. In Wahrheit, so Rumpold, seien es 7,5 Millionen Schilling plus 20 Prozent Mehrwertsteuer gewesen - für seine Agentur.