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Foto: APA/Schamberger
Wien - Der von der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) monatlich berechnete Einkaufsmanagerindex für Österreich ist im Juni auf 50,6 (April: 49,5) gestiegen und liegt damit erstmals seit zwei Monaten wieder im Wachstumsbereich von über 50 Punkten. "Jetzt haben wir erstmals konkrete Daten für eine ganz verhaltene Trendwende", erklärte BA-CA-Chefvolkswirtin Marianne Kager in der Veröffentlichung des aktuellen Index heute, Mittwoch. Ein Index über 50 bedeutet Wachstum, ein Wert darunter einen Rückgang.

Nach dem Einbruch der Exportaufträge Anfang des zweiten Quartals zeige die Auslandsnachfrage im Juni wieder nach oben, so BA-CA-Experte Stefan Bruckbauer. Nach Ansicht der BA-CA-Ökonomen bedeute diese positive Entwicklung aber noch keine Beschleunigung der Industriekonjunktur. Denn das Niveau der Neuaufträge dürfte weiterhin unter dem Höchststand zu Jahresbeginn liegen.

Zum vierten Mal Rückgang bei Beschäftigung

Zudem würden die Industrieunternehmen ihre Vormateriallager weiter abbauen. In diesem Bereich liegt der Wert mit 48,7 (48,4) noch deutlich unter der 50er-Marke. Mit einem Beschäftigungsindex von 48,0 (47,9) melden die Unternehmen zum vierten Mal einen Rückgang in der Beschäftigung, auch wenn das Tempo des Beschäftigungsabbaus etwas nachgelassen habe.

Auch sinkende Verkaufspreise bei noch immer steigenden Einkaufspreisen würden die "weiterhin schwierige Konjunktursituation" bestätigen. Kager ortet zwar erste Anzeichen einer sich wieder beschleunigenden Industriekonjunktur. Aber sie reichten noch nicht aus, um Österreichs Industrie zu einer deutlichen Konjunkturstütze werden zu lassen.

Industrie rechnet mit steigenden Aufträgen

Für das zweite Halbjahr 2005 und das Jahr 2006 sind die BA-CA-Volkswirte "gedämpft optimistisch". Dafür spreche auch die Tatsache, dass heimische Industriebetriebe ihre Fertigwarenlager - bei weiter leicht steigender Produktion und stagnierendem Auftragsbestand - nicht wieder abbauten. Die BA-CA-Experten interpretieren dies als Indiz dafür, dass die Industriebetreibe mit wieder steigenden Aufträgen rechnen.

Für Bruckbauer ist eine stabilere Industriekonjunktur "die Grundvoraussetzung, damit der österreichischen Konjunkturerholung nicht die Luft ausgeht - angesichts solcher Faktoren wie steigende Ölpreise und verhaltene Konsumlust", so Bruckbauer. (APA)