Diakonie-Direktor Michael Chalupka verwies darauf, dass der "angebliche Asylkompromiss" zwischen SPÖ und Regierung sämtliche Positionen des Innenministeriums enthalte, die seit Wochen bekannt seien: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne". Maßnahmen wie die Zwangsernährung oder die Abschiebemöglichkeit von Traumatisierten in ein Gesetz zu schreiben und dann zu sagen, de facto würden die Dinge nicht vorkommen, sei wenig glaubwürdig.
Für Van der Bellen ist die Zustimmung der SPÖ widersprüchlich und nicht nachvollziehbar: "Zunächst stellt die SPÖ Bedingungen und dann stimmt sie plötzlich einem von Jörg Haider bejubelten Asylverschärfungsgesetz zu, obwohl keine einzige SPÖ-Bedingung erfüllt worden ist", staunt der Grünen-Chef.
Ärzte warnen bei Zwangsernährung
Die Ärztekammer hat anlässlich des Beschlusses der neuen Asylregelungen darauf hingewiesen, dass kein Mediziner zur Einleitung einer Zwangsernährung bei Asylwerbern gezwungen werden darf. In einer Aussendung zitierte Präsident Reiner Brettenthaler eine Deklaration des Weltärztebundes, in der es heißt, dass bei der Behandlung von Hungerstreikenden die Interessen der Patienten im Vordergrund zu stehen hätten - und dabei auch deren Wille, allenfalls künstliche Ernährung zu verweigern.
Lob von Partik-Pable