Salzburg - In einem interdisziplinären Ansatz untersucht die Universität Mozarteum und einer Reihe von Partnern seit einigen Jahren die Wirkung von Musik auf Körper und Geist. Eine Meldung an dieser Stelle von einem Pressegespräch am Donnerstag beinhaltete das Zitieren eines Forschers, der die Musikrichtung des Freejazz in Ihrer Wirkung als "unerträglich" bezeichnet haben soll. Wie das Mozarteum am Freitagabend per e-Mail berichtigte, stellen die Aussage und ihre Implikationen die Forschungsziele nicht fair dar - im Fogenden eine Beschreibung des Projektes seitens des Rektorats der Universität:

Die Universität Mozarteum hat im Forschungsprojekt "Mensch und Musik" die Musikform freejazz nicht untersucht. Statt dessen wurden Studien erarbeitet, die
1.untersuchen, wie die körperliche, emotionale und kognitive Situation von ausübenden Musikern ist.

2.Welche physischen und psychischen Zustände ein Mensch während des Hörens von Musik erlebt - gleich welche Musik. (Hierbei war ein Ausschnitt unter anderem aus der 5. Sinfonie von Schostakovitsch in der Analyse. Die Einzigartigkeit dieser Reaktion wurde betont, es geht darum, das Prinzip darzustellen. Das Resultat kann bei jedem Hörer anders sein.)

3. Wie Musik in biologische Rhythmen ( des Menschen) wirkt und wie sie selber durch biologische Rhythmen gesteuert sein kann.

4. Die Forschungsgruppe Mensch und Musik arbeitet seit Ende 2001. Sie hat nun 10 Studien der ersten Arbeitsphase vorgelegt.

Aus diesen Studien lassen sich Schlüsse ziehen, die einerseits in der Musik und Musikpädagogik selber zu diskutieren sind (kontrollierte Übemethoden), dann für Schule und Lernen (mit Musik lernen, mit Musik ausgleichen) und zum Schluss in medizinischen Behandlungen (Musik in der Schmerzbehandlung, Musik in der Parkinson-Behandlung). Andere Studienergebnisse sind nicht dargestellt worden. (red)