Oxford - Trotz aller Appelle gegen das Rauchen steigt in großen Teilen Europas weiterhin die Zahl der Frauen, die an Lungenkrebs sterben. Allerdings bestehe für junge Frauen Hoffnung auf eine Trendwende, schreiben die italienischen und Schweizer AutorInnen im Fachblatt "Annals of Oncology" vom Mittwoch. Für die nach Angaben der VerfasserInnen umfassendste Studie dieser Art wurden über vier Jahrzehnte hinweg Daten aus 33 Ländern ausgewertet.

Günstige Prognosen

Bei Frauen aller Altersgruppen stieg in den 25 EU-Staaten die Sterberate durch Lungenkrebs seit 1990 um mehr als 16 Prozent. Die niedrigsten Raten hatten zuletzt Portugal (4,79) und Spanien (4,71), die höchsten Werte wurden in Schottland (28,92), Dänemark (27,44) und Island (26,68) registriert.

Günstige Prognosen haben jüngere Frauen vor allem in Großbritannien, Österreich, Ungarn, Italien, Polen, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden. Anders als in Deutschland sinkt seit 1990 etwa in Österreich, Polen und der Schweiz die Lungenkrebs-Sterberate bei den 20- bis 44-Jährigen.

Kampf dem blauen Dunst

"Was die Autoren positiv überraschte, war die Entdeckung, dass bei den 20- bis 44-Jährigen trotz weniger klarer Trends auf Grund geringerer Todeszahlen die Entwicklung doch günstiger zu sein schien als bei allen Altersklassen zusammen und bei der Gruppe der 35- bis 64-Jährigen", heißt es.

Zum Vergleich: In den USA, wo Lungenkrebs bei Frauen die häufigste Krebs-Todesursache ist, starben daran 24 von 100.000 Frauen im Jahr 2000. Wenige europäische Länder hätten einen vergleichbar hohen Wert, betonen die AutorInnen. Als eine der Hauptursachen für Lungenkrebs gilt das Rauchen. Die ForscherInnen fordern deshalb weitere Anstrengungen im Kampf gegen den blauen Dunst. (APA)