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Martin Heller will "kennen lernen und zuhören"

Foto: AP/rubra
Linz - Die Intendanten für das Großprojekt "Europäische Kulturhauptstadt" Linz 2009 stehen fest: Ab Herbst wird der 53-jährige Schweizer Martin Heller die künstlerische und der Co-Geschäftsführer des "OÖ. Tourismus", Walter Putschögl (48), die kaufmännische Leitung übernehmen. Sie wurden in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz von Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer, dem Linzer Bürgermeister Franz Dobusch sowie dem Kulturreferenten der Stadt Vizebürgermeister Erich Watzl vorgestellt.

"Sehr gutes Duo"

Insgesamt hatten sich 42 Personen für die künstlerische, 28 für die kaufmännische Intendanz der "Linz 2009 GmbH" beworben, sagte Dobusch. Die Entscheidung sei schließlich einhellig für Heller gefallen. Dieser bringe Erfolg im Groß-Event-Bereich mit, Putschögl stehe ihm als "Wissender der regionalen Struktur" zur Seite. Es sei zudem wichtig, dass der künstlerische Leiter im finanziellen Bereich eine entsprechende Unterstützung habe, denn "es geht um 60 bis 65 Mio. Euro". Auch Watzl betonte, dass ein "sehr gutes Duo" gefunden worden sei. Heller könne nicht nur ein fundiertes Kunst und Kulturwissen nachweisen, er sei zudem Experte in der Kunst- und Kulturvermittlung. Putschögl bezeichnet er als "absoluten Profi".

Er sei wirklich sehr froh, dass es mit der Leitung geklappt habe, so Heller. In den vergangenen Jahren habe er viele Projekte für Gemeinden, Städte und Regionen durchgeführt: "Das ist eine andere Arbeit als bloß in Kultureinrichtungen." Der Erfolg habe ihn "süchtig" gemacht, dies weiterzuführen. Heller war u.a. künstlerischer Leiter für die Bewerbung Bremens als "Europäische Kulturhauptstadt" 2010. Dadurch sei ihm ein derartiges Projekt vertraut, das jetzt mit Linz im Jahr 2009 möglich sei, erklärte der designierte Intendant.

"Kennen lernen und zuhören"

In einer ersten Phase will Martin Heller "kennen lernen und zuhören". Es sei sehr viel vorgearbeitet worden, jetzt brauche es eine intensive Phase. Alles müsse noch in einen Plot gekleidet werden, "der für Linz spezifisch" ist. In Bezug auf die Besucher müsse die Region mit einbezogen werden. Das Angebot einer "Kulturhauptstadt" sei so zu strukturieren, dass die Stadt und die Umgebung einen kulturellen Wert darstellen würden.

Stadt Linz und Land Oberösterreich haben am Freitag zudem eine Vereinbarung unterzeichnet, die den Bau und den Betrieb von Kultureinrichtungen von 2005 bis 2012 - darunter das Musiktheater, das Ars Electronica Center und das Brucknerhaus - betreffen. Auch das Projekt "Kulturhauptstadt Linz" ist beinhaltet. Das Land sei wie geplant in der dafür geschaffenen Gesellschaft vertreten, so Pühringer. Die Pläne für 2009 könnten nur gemeinsam verwirklicht werden, betonte Dobusch: "Das wird mit dieser Vereinbarung gelingen." (APA)