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Der Streit um interaktive Sex-Szenen in dem Computerspiel "Grand Theft Auto: San Andreas" weitet sich zum Politikum aus.

Hillary Clinton

Nachdem schon wie berichtet der kalifornische Abgeordnete Leland Yee die Darstellung sexueller Handlungen in dem Spiel nicht hinnehmen wollte, befasst sich nun auch die New Yorker Senatorin Hillary Clinton mit dem Thema.

Brief

Die Senatorin, die als engagierte Kritikerin von Gewalt in den Medien gilt, fordert eine Untersuchung der Federal Trade Commission. In einem Brief betont sie, dass die Beurteilung Mature (M) (ab 17 Jahren) für das Spiel überprüft werden müsse. "Es gibt keinen Zweifel, dass die Tatsache, dass Videospiele mit sexuell expliziten oder gewalttätigen Inhalten weit verbreitet sind, die Herausforderung der Kindererziehung sehr viel schwieriger gestaltet", so Clinton.

"Hot Coffee"

Grund der Aufregung ist wie berichtet ein so genannter Mod names "Hot Coffee", der ein interaktive Sexszenen in dem Spiel "Grand Theft Auto: San Andreas" ermöglicht.

Herkunft

Unklar ist aber die tatsächliche Herkunft der umstrittenen Szenen. So sagt in der LA-Times ein Sprecher der Firma Take-Two, die hinter dem Spiel steht: "Es handelt sich um das Werk bestimmter Hacker, die viel Arbeit auf sich genommen haben, um den Codes des Spiels zu ändern". Auffallend ist dabei die Zurückhaltung der Softwarefirma. Die PC-Version des Spiels wird nämlich auf ihrer Webseite sogar mit der Möglichkeit der Modifikationen beworben.

Ein Bit gändert

Diese Darstellung ist aber äußerst umstritten. So argumentiert Patrick Wildenborg, der Erfinder des Mods, auf seiner Website, dass er lediglich schon vorhandenen Szenen freigeschaltet habe. "Das einzige, was ich zu tun hatte, war, ein Bit in der Datei main.scm zu ändern", so der Hacker.

Dafür spricht auch die Tatsache, dass der Download lediglich 41 Kilobytes groß ist und somit unmöglich komplexe Details enthalten kann.

Verkaufszahlen

Um die Verkaufszahlen des Spiels muss sich Take Two aber auch trotz der Kontroverse keine Sorgen machen – ganz im Gegenteil. "Ein Großteil der Verkäufe haben bereits stattgefunden", sagt der Analyst J. McNealy von American Technology Research Inc. der LA Times, "Die Aufmerksamkeit wird die Verkaufszahlen nur noch in die Höhe treiben".

Ein Verbot von Videospielen mit sexuell expliziten Darstellungen wird aber trotz allem nicht erwartet. Dafür müssten diese als obszön bewertet werden, sonst würde nämlich gegen die Redefreiheit (1st Amendment) verstoßen werden, erklärt der Jurist Clay Calvert vom Pennsylvania Center for the First Amendment. (red)