Sofia - Die wachsende Involvierung von Bulgarinnen in der Prostitution, ob zu Hause oder im Ausland, ist eines der brutalsten Resultate des wirtschaftlichen Elends, das Bulgariens Übergang zur Marktwirtschaft begleitet; nachdem der Kommunismus vor 10 Jahren kollabiert ist. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) startete am Montag eine Kampagne, um Tausende bulgarischer Frauen vor dem Schicksal von Sexsklavinnen im Ausland zu bewahren. Das Projekt "Open your Eyes" wird von den USA unterstützt und will Frauen über die Risiken verdächtiger Jobangebote im Ausland informieren. Plakate, Flugblätter und Radio- und Fernsehclips sollen auf die Gefahr aufmerksam machen. Rund 10.000 in der Sexindustrie Schätzungen zufolge sind rund 10.000 Bulgarinnen, viele von ihnen unter 18-jährig, in der weltweiten Sexindustrie gefangen. Dorthin werden sie hauptsächlich über drei Kanäle geschmuggelt: 1) der "Nördliche" (über Tschechien und Polen nach Deutschland, Italien, Belgien und in die Niederlande), 2) der "Östliche" (über die Türkei in die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi Arabien) und 3) der "Regionale" (nach Griechenland, Mazedonien, Albanien und in die Türkei). Die Kampagne ist die dritte von IOM in Europa, um Frauenhandel zu verhindern. Die ersten beiden fanden in der Ukraine und Tschechien statt. (Reuters/dy)