Genf - Dank einer rund um die Uhr besetzten Notrufnummer hat die türkische Polizei mehrere seit Jahren festgehaltene Zwangsprostituierte aus Osteuropa aus der Hand ihrer Peiniger befreien können. Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf mitteilte, sahen die Opfer die im Fernsehen eingeblendete Nummer 157 und wählten sie mit den Handys ihrer Freier oder ihrer Bewacher an.

Seit Mai konnten auf diese Weise 22 Frauen aus Russland, Moldawien und der Ukraine aus ihrer Lage erlöst werden. Die IOM-Sprecherin erklärte, die Frauen seien wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Einige der Frauen seien jahrelang in fensterlosen Zimmern eingesperrt und unter anderem mit kochend heißem Wasser gepeinigt worden, erklärte die Organisation.

Dies sei nur die "Spitze eines Eisbergs", sagte die Sprecherin. Die Türkei sei eine Drehscheibe für den internationalen Frauenhandel. Bei der Einrichtung der Nummer 157 und der Reklame dafür handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der IOM und der türkischen Regierung. (APA/AFP)