Wissenschafter im Kampf gegen den Gestank: Ein Enzymgemisch soll helfen - Verfahren soll simpel und billig sein
Redaktion
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Wien - Ein US-Wissenschafter war sich nicht zu schade, seine
Nase in sehr delikate Dinge zu stecken: Der Umweltchemiker Jerzy Dec,
Forscher von der Pennsylvania State University, meint, eine Art
Gewürz-Deo gefunden zu haben, mit dem sich der stechende Geruch in
Stallluft und Jauche stark abschwächen lässt. Das berichtete die
Financial Times Deutschland in ihrer Dienstag-Ausgabe.
Dec befüllte dem Bericht zufolge einen Laborreaktor mit
Schweinegülle und behandelte die Probe mit einer Mixtur aus Krenwurz
und Wasserstoffperoxid-Lösung. Der Chemiker wollte ein in der
Gewürzpflanze vorkommendes Enzym auf diese Weise aktivieren.
Erfolg
Offenbar taugt das Enzym zum Killen von Fäkalgerüchen.
Professionelle Aromatester wurden für eine Bewertung eingeladen.
"Nach ihrem Urteil war die Geruchsintensität um die Hälfte
reduziert", meinte der Forscher. Er plant weitere Versuche in
größeren Reaktoren und möchte sein Schweine-Deodorant auch an Jauche
aus Hühner- und Rinderställen testen.
In der Praxis würden Landwirte dann eine Kren-Peroxid-Lösung
kaufen und die Gülle damit tränken. "Das Verfahren ist simpel und
wäre nicht teuer", sagte Dec. Zumindest in den USA, glaubt Jerzy Dec,
dürfte die Bereitschaft der Landwirte zur Deodorierung ihrer Ställe
und Felder wachsen. In Nebraska sei kürzlich erstmals ein
Schweinemastbetrieb verpflichtet worden, Anrainern Entschädigungen zu
zahlen - wegen des "beinahe erstickenden Gestanks" in seiner
Umgebung. (APA)
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