Mexiko-Stadt - Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hat sich besorgt über die lange Serie von Frauenmorden im Norden Mexikos geäußert. Die Lage in der Stadt Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA und im Bundesstaat Chihuahua sei "sehr beunruhigend", sagte ai-Generalsekretärin Irene Khan am Dienstag nach einem Gespräch mit dem mexikanischen Innenminister Carlos Abascal in Mexiko-Stadt. Zahlreiche Täter entgingen einer Bestrafung, der Erfolg der bisher ergriffenen Maßnahmen bedürfe einer Überprüfung, fügte Khan hinzu.

Mehr als 400 Frauen ermordet

Seit 1993 sind laut amnesty in Ciudad Juárez und Chihuahua mehr als 400 Frauen umgebracht worden. Khan hatte sich am Montag in dem Gebiet aufgehalten, um mit Hinterbliebenen zu sprechen. Auch der UNO-Sondergesandte Yakin Ertürk hatte im Februar beklagt, dass in dieser Region zahlreiche Frauen misshandelt werden. Die mexikanischen Behörden hatten Anfang Juni erklärt, in 93 Mordfällen gebe es noch keine heiße Spur. Dagegen seien 230 Morde aufgeklärt und rund 200 Täter säßen hinter Gittern. (APA/AFP)