Richmond - Die Einrichtung nach Geschlechtern getrennter
Unterrichtsklassen für saudiarabische GaststudentInnen an einer
technischen Hochschule im US-Staat Virginia ist bei deren ProfessorInnen
auf scharfe Kritik gestoßen. Eine staatlich geförderte Schule dürfe
der Diskriminierung keinen Vorschub leisten, erklärten die KritikerInnen.
Die saudiarabische König-Abdulaziz-Universität zahlte der Virginia
Tech in Blacksburg 246.000 Dollar (198.756 Euro), damit diese Kurse
für die Fortbildung ihrer Lehrkräfte anbietet.
Getrennter Unterricht
Die 30 männlichen und 30 weiblichen arabischen DozentInnen werden nun
in Themen wie der Entwicklung von Webseiten und der Nutzung des
Internets unterwiesen - allerdings getrennt. Die Marketingprofessorin
Eloise Coupey reichte daraufhin am Dienstag eine Beschwerde bei der
Hochschulleitung ein. Die Tatsache, dass es getrennte Klassen gebe,
zeige ihr, dass die Universität die Frauenrechte nicht genügend
achte. Sie habe das Gefühl, dass die Universität "weniger von mir
hält als von meinen männlichen Kollegen".
Kurse fortgesetzt
Dekan Mark McNamee erklärte, die Hochschule lerne aus der
Kontroverse und werde daraus für künftige Verträge mit ausländischen
Universitäten ihre Schlüsse ziehen. Die umstrittenen Kurse werden nun
fortgesetzt; die Geschlechtertrennung ist aber nicht mehr
verbindlich. (APA)