Der verhängte beschädigte Bug der "Viking Star", nachdem das Schiff in einen Unfall auf der Donau in Wien verwickelt war.

Foto: Roland Schlager

Bild nicht mehr verfügbar.

Das beschädigte Heck des Tankschiffes "Prottes".

Foto: APA/Roland Schlager

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/Punz
Wien – Schiffsbillard auf der Donau in Wien: Offenbar nach einem technischen Defekt rammte ein Passagierschiff in der Nähe der Reichsbrücke ein am Ufer liegendes Tankschiff, drei weitere Boote wurden dabei ebenfalls beschädigt. Ein Mensch wurde bei dem Zwischenfall leicht verletzt, Umweltgefahr bestand nach Angaben der Behörden nicht.

Freitagmorgen, kurz nach sieben Uhr, ereignete sich das Unglück bei Stromkilometer 1933. Die aus Bratislava einlaufende „Viking Star“ mit rund 160 Passagieren an Bord wollte am rechten Donauufer anlegen. Im Laufe des Manövers dürfte aber ein Elektronikausfall das Schiff manövrierunfähig gemacht haben, berichtet Werner Matjazic vom Polizeikommissariat Brigittenau.

Kettenreaktion

Die Folge: Mit etwa 20 Stundenkilometer donnerte die „Viking Star“ gegen das leere Tankschiff „Prottes“, das durch die Wucht des Aufpralls sogar aus dem Wasser gehoben und auf die Uferböschung gedrückt wurde, wo es zwei Bäume umknickte. Durch die Havarie wurde aber eine Kettenreaktion ausgelöst, schildert die Wiener Feuerwehr. Denn die Unfallstelle ist quasi eine Schiffstankstelle.

Insgesamt sechs Tankschiffe, Frachter und kleine Boote lagen nah beieinander, inklusive der unter ungarischer Flagge fahrenden „Prottes“ wurden vier davon zum Teil schwer beschädigt. Ein Tankwart auf einem der Boote erlitt Prellungen am Brustkorb, die übrigen Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen mit dem Schrecken davon.

Auch eine gröbere Umweltverschmutzung konnte verhindert werden, obwohl bei der „Prottes“ drei Lecks geschlagen wurden. In zwei der leeren Dieselkammern drang Wasser ein, Feuerwehrtaucher konnte die Löcher aber provisorisch abdichten. Wie weit die anderen Schiffe fahrfähig sind, war laut Polizist Matjazic am Freitagvormittag noch unklar, nähere Untersuchungen in den kommenden Tagen sollen Klarheit bringen.

Zweiter Unfall

Für die Schweizer Gesellschaft „Viking River Cruises“ ist es nicht der erste Zwischenfall auf der Donau. Am 10. Juni 2004 rammte die mit 174 Personen besetzte „Viking Europe“ einen Pfeiler der Reichsbrücke, 19 Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Damals war das Schiff stromabwärts gefahren, vor dem Anlagen hatte der Kapitän zu früh gewendet und war von der Strömung gegen die Brücke getrieben worden. (APA, moe, DER STANDARD Printausgabe, 13./14./15.08.2005)