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tödlichem Smog

Djakarta/Kuala Lumpur - Es scheint zur jährlichen Tradition in Malaysia zu werden: der dicke Smog, der sich über die gesamte malaiische Halbinsel legt. Verursacht wird er durch Waldbrände auf der indonesischen Insel Sumatras. Jedes Jahr diskutieren die Politiker der beiden Staaten endlich wirksame Mittel dagegen zu ergreifen, doch scheint es nur bei Worten zu bleiben. Nun hat Malaysias Premierminister Abdullah Ahmed Badawi die Moslem-Gemeinschaft zum Gebet für den erlösenden Regen aufgerufen.

Das Ereignis wiederholt sich Jahr für Jahr: Um Land für Ackerbau zu gewinnen, greifen die Indonesier zu Brandrodung. Große Teile Sumatras stehen in Brand und die dicken Rauchwolken ziehen über die Straße von Melakka auf die malaiische Halbinsel. Am Donnerstag wurde in Kuala Lumpur Alarm gegeben, denn die Luftwerte haben gesundheitsschädliche Ausmaße erreicht. Schulen und zahlreiche öffentliche Gebäude blieben geschlossen. Die Bevölkerung im Siedlungsgebiet der Hauptstadt wurde dazu angehalten nur mit Atemmasken ins Freie zu gehen und nach Möglichkeit in den Häusern zu bleiben.

Tausende Feuer brennen auf Sumatra, und Experten mutmaßen, dass zahlreiche illegale Brandrodungen noch hinzugekommen sind. Gestern, Donnerstag, haben malaysische Politiker ihre Hilfe angeboten, um die Feuer zu löschen. Indonesien hat die Hilfe angenommen. Vor der indonesischen Botschaft haben Demonstranten ihren Unmut kundgetan. Seit zehn Jahren gebe es das Problem, und es sei nichts geschehen, beschweren sich die Malaysier. Sollte das Freitagsgebet und die politische Verhandlung keine Lösung ergeben, müssen die Malaysier bis Oktober warten, denn der Monsum wird den Himmel wieder säubern. Dass die Situation Besorgnis erregend ist, wissen allerdings alle, denn heute Freitag, hat die Smogwolke auch Penang und Kota Bahru im Norden Malaysiens, erreicht. (pte)