Wien/Linz/Klagenfurt/Bregenz/Innsbruck/Eisenstadt - Sämtliche Gesundheitslandesräte der Bundesländer hielten am Freitag auf APA-Anfrage fest, dass es keinerlei Einschränkungen bei Behandlungsmethoden gebe. In Kärnten gebe es derzeit allem Anschein nach keine Schwierigkeiten mit der Finanzierung neuer Behandlungsmethoden mit monoklonalen Antikörpern, hieß es.

Engpässe

Probleme könnten allerdings bald im angewandten Bereich entstehen, wenn eine solche Therapie die derzeit vorherrschende Behandlung mit Hormonen ersetzen könnte, erläuterte am Freitag der Direktor des LKH Klagenfurt, Thomas Koperna, gegenüber der APA. Der für Gesundheit zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Peter Ambrozy (S) verwies in der Herceptin-Frage auf die Zuständigkeit der Spitäler. Allerdings sehe er "keine Einschränkungen im Hinblick auf solche Methoden".

Grüne: Debatte "kommt spät"

Kritik kam vom Grünen Gesundheitssprecher Kurt Grünewald. "Die Klage über zunehmende Finanzengpässe des medizinischen Fortschritts, insbesondere bei innovativen Therapieformen, kommt spät, aber nicht unerwartet", erklärte er und fügte hinzu: "Neue und zielführende Therapien dürfen kranken Menschen nicht verweigert und auch nicht von deren Einkommen abhängig gemacht werden. Es ist kurzsichtig, nur Therapiekosten zu betrachten ohne deren Erfolge", so Grünewald, und abschließend: "Bundesministerin Rauch-Kallat kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen, indem sie diese nun auf die Länder und auf die Krankenanstalten abzuwälzen versucht."

Kostenverursacher Krebs Für die fünf Vorarlberger Landeskrankenhäuser (insgesamt 1.650 Betten) wird es ab Oktober einen Arzneimittel-Koordinator geben, der die gesamten Krebstherapien unter wirtschaftlichen und medizinischen Aspekten koordinieren soll. "Wir erhoffen uns damit einen effizienteren Einsatz der finanziellen Mittel im onkologischen Bereich", erklärte der Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft Luis Patsch, im Gespräch mit der APA. Derzeit würde es kaum Einschränkungen. Die Onkologie stelle aber mittlerweile bereits die größte Position beim Medikamentenaufwand dar. (APA)