Von der U-Bahn-Station zum "Schauplatz Kagran": Büro-Hochhäuser, Kultureinrichtungen sowie Wohnanlagen sollen für Aufwind in der Donaustadt sorgen.

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Wien – Die Stadtplaner erwarten sich viel von der Verlängerung der U1 von Kagran Richtung Norden: Das nördliche Einzugsgebiet soll angebunden, neue Impulse für das noch entwicklungsfähige Gebiet jenseits der Donau gesetzt werden. In einem Jahr wird der in Bau befindliche Ausbau um fünf neue Stationen bis nach Leopoldau eröffnet. Damit bekommt auch das Areal rund um die derzeitige U- Bahn-Endstation Kagran eine neue Bedeutung.

"Schauplatz Kagran"

Im September 2006 soll mit dem Bau des Projekts "Schauplatz Kagran" begonnen werden, das laut Stadtplanungsrat Rudolf Schicker (SP) auf eine Verdichtung und Urbanisierung des lose bebauten Donaufeldes abzielt. Im Bereich des Dr.-Adolf-Schärf-Platzes, wo die U1 unterirdisch weiterfährt, werden vier bis zu 60 Meter hohe Gebäude errichtet. Die Park-and-Ride-Anlage, die derzeit den Platz einnimmt, wird darin integriert, die Straßenbahnremise und U-Bahn- Wendeanlage zum Großteil abgerissen.

Das städtebauliche Leitprojekt, entwickelt vom Architektenteam Eva Ceska/Friedrich Priesner, sieht neben Büro- und Geschäftsflächen eine zeilenförmige, durchgrünte Wohnbebauung nördlich des Adolf-Schärf-Platzes und der Albert-Schultz-Eishalle vor. Nach dem Anfang nächsten Jahres startenden Bauträgerwettbewerbs sollen bis 2010 1200 Wohnungen und 1500 Arbeitsplätze für eine Belebung des Gebiets sorgen.

"Zentrum der Donaustadt"

Ziel sei es, so Schicker, mit einem Kulturzentrum und öffentlichen Einrichtungen den Schauplatz Kagran zum "Zentrum der Donaustadt" zu machen und ein Gegengewicht zum nahe gelegenen Donauzentrum zu bilden. Ein Kindertagesheim und eine Schule, die auf einer Platte über der ehemaligen U-Bahn-Trasse angesiedelt sein wird, sollen den Stadtteil für Familien attraktiv machen.

Etwas weiter westlich, in Floridsdorf, gestaltet sich die Entwicklung etwas schwieriger. Seit 1994 ist eine Bebauung der Fläche zwischen Donaufelder Straße und Alter Donau geplant. Dort, wo sich jetzt hinter Plakatwänden Felder, Gärtnereien und Kleingärten befinden, sollen irgendwann Wohnungen entstehen. Kleinteilige Parzellen mit vielen Grundbesitzern und hohe Kosten für die fehlenden Verkehrsanbindung werden die Realisierung aber noch weiter verzögern. (kri, DER STANDARD – Printausgabe, 18. August 2005)