Klagenfurt - Der Villacher Bürgermeister und ehemalige SPÖ-Landesparteichef Helmut Manzenreiter hat sich in der Frage der Nachfolge von Peter Ambrozy an der Spitze der Kärntner Sozialdemokraten für einen "Generationswechsel" ausgesprochen. "Die Jungen sollen aktiv werden und sagen, ob sie kandidieren wollen oder nicht", sagte Manzenreiter am Montag in einem Gespräch mit der APA.

"Ich vertraue den Jungen, dass sie sich das regeln", meinte der Villacher Stadtchef, der allgemein als "Königsmacher" gilt. Wer die "Jungen" seien, die er meine, wollte er allerdings nicht präzisieren. Sehr wohl beantwortete er aber die Frage, wer für ihn jung sei - nämlich alle zwischen 35 und 45. "Auf ein Jahr mehr oder weniger soll es aber nicht ankommen", sagte er. Gleichzeitig legte er aber Wert auf die Feststellung, dass er damit "niemanden favorisieren oder ausschließen" wolle.

Bemerkenswert ist die Feststellung Manzenreiters aber allemal. Indem er sich auf das Alter festlegte, dürfte für ihn der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock, der sich schon als Bewerber um die Ambrozy-Nachfolge geoutet hat, nicht in Frage kommen. Dieser ist nämlich im 52. Lebensjahr. Hingegen würden die anderen gehandelten Kandidaten - Landesrätin Gaby Schaunig, Landesrat Reinhart Rohr und der Wolfsberger Bürgermeister Gerhard Seifried - dem Altersideal Manzenreiters entsprechen. Schaunig ist 40, Rohr 45 und Seifried 44.

Als "völligen Blödsinn" und "absoluten Nonsens" bezeichnete der Villacher Bürgermeister Spekulationen, die in einer Kärntner Tageszeitung rund um die Ambrozy-Nachfolge angestellt worden waren. Dort war verbreitet worden, dass Rohr neuer Parteichef werden würde, aber nach drei Jahren Seifried Platz machen und als Manzenreiter-Nachfolger Bürgermeister von Villach werden sollte. "Das ist reine Kaffeesudleserei, darüber wurde mit keinem Wort gesprochen", versicherte Manzenreiter. Es sei nämlich "gar nicht unwahrscheinlich", dass er 2009 nochmals kandidieren werde.

"Wie soll man zehn Jahre vorplanen, wenn ich noch einmal antrete", fragte der SPÖ-Politiker. Ausschlaggebend für seine Wiederkandidatur werde seine Gesundheit sein, sagte Manzenreiter (59), der die Geschicke der Draustadt seit 1987 leitet und einen großen Aufschwung in Kärntens zweitgrößter Stadt bewirkt hat.

"Wenn ich gesund bin, werde ich ein dreiviertel Jahr vorher bekannt geben, ob ich 2009 nochmals kandidiere", sagte Manzenreiter. Die SPÖ in Villach regiert mit absoluter Mehrheit und ein Gegner für Manzenreiter ist weit und breit nicht in Sicht.

Rohr gegen "Übergangskandidaten"

Der als Bewerber um die Nachfolge des Kärntner SPÖ-Chefs Peter Ambrozy gehandelte Landesrat Reinhart Rohr hat sich klar gegen einen "Übergangskandidaten" ausgesprochen, wie dies in einer Kärntner Tageszeitung spekuliert worden war. "Die Zeit für solche Spielchen ist vorbei", betonte er am Montag im Gespräch mit der APA.

Bei besagtem Zeitungsartikel handle es sich offensichtlich "um im Hintergrund gezogene Fäden", vermutet Rohr. Einen Übergangskandidaten würden "vielleicht manche in der Partei gerne sehen", aber derartige Spielchen wie in den vergangenen 15 Jahren müssten jetzt endgültig vorbei sein. "Jetzt ist der letztmögliche Zeitpunkt dafür", betonte Rohr.

In den vergangenen Jahre habe man immer wieder gemeint, dass "der Richtige" noch nicht gefunden sei, was der Partei natürlich sehr geschadet habe, meinte der aus Villach stammende Landesrat. "Damit muss ein für alle Mal Schluss sein", bekräftigte er.

Er selbst werde mit Sicherheit nicht über Medien kolportieren, ob er sich auf dem Sonderparteitag am 29. Oktober um die Nachfolge Ambrozys bewerben werde oder nicht, sagt Rohr. Dies werde er in den Parteigremien bekannt geben, und zwar spätestens Anfang Oktober.

Jedenfalls müsse, und zwar unabhängig von seiner Person, der kommende SPÖ-Chef laut Rohr auch als Spitzenkandidat in die kommende Landtagswahl gehen. "Wir brauchen klare Ziele, klare Ausrichtungen und klare Vorgaben", betonte er. Ziel für die SPÖ müsse es sein, ab 2009 den Landeshauptmann zu stellen. (APA)