Wien - Die Stadt Wien baut einer möglichen Influenza-Pandemie in Folge der Vogelgrippe vor. Zentrales Element der Planspiele ist die Prophylaxe für das so genannte Schlüsselpersonal, so Elisabeth Kremeier von der Landessanitätsdirektion und zuständig für die medizinischen Planungen. Dies seien vor allem Menschen von Bedeutung für die Infrastruktur der Bundeshauptstadt.

Sollte die Pandemie auftreten, werden diese prophylaktisch mit Neuraminidasehemmern oder mit einem eventuell bereits vorhandenen Impfstoff versorgt, um die Infrastruktur Wiens aufrecht zu halten. Dazu gehören teils Polizisten und Pflegepersonal, aber auch Angehörige der Müllabfuhr. Als Minimalvariante habe man in den Planungen 71.300 Personen identifiziert.

Ziel bleibt die Impfung der gesamten Bevölkerung

Ziel bleibe aber die Impfung der gesamten Bevölkerung. Das Problem hierbei sei jedoch, dass es rund zwei Monate dauere, bis der Impfstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehe, wenn die Influenza irgendwo auf der Welt auftauche. Erkrankte sollen in Wien primär daheim gepflegt und nur Risikogruppen wie alte Menschen ins Spital geliefert werden.

Die Wiener Spitäler haben sich mittlerweile mit dem Influenzamittel Tamiflu eingedeckt. "Bei einer richtigen Pandemie werden wir damit nicht auskommen", stellte man beim Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) klar. Es seien aber genügend Kapseln für zwei Wochen vorhanden, sollten die ersten Anzeichen in der Bevölkerung auftreten.

Dass in den kommenden zehn Jahre eine Influenza-Pandemie entsteht, hält Kremeier für wahrscheinlich, wenn auch noch nichts feststehe. Die Landessanitätsdirektion ist im Rahmen der Gesamtplanungen der Magistratsdirektion für Katastrophenschutz für die medizinischen Bereich zuständig. Neben der Schlüsselkräfte-Prophylaxe zählen dazu etwa die Vorbereitung von Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung oder die Planung einer eigenen Hotline. (APA)