Verdoppelung der Zuverdienstgrenze
Auf Nachfrage des STANDARD sprach Raidl von einer "Verdopplung" der derzeitigen Zuverdienstgrenze samt auszuverhandelnder Deckelung. Damit kommt Raidls Vorschlag einer simplifizierten und für Arbeitslose attraktiveren Form des Kombi-Lohn- Modells gleich. Auch beim für 2006 geplanten Kombi-Lohn dürfen Arbeitslose nach derzeitigem Verhandlungsstand bis zur doppelten Geringfügigkeitsgrenze (647 Euro) dazuverdienen, müssten dann aber auf 50 Prozent des Arbeitslosenbezuges verzichten. Auch kennt der Raidl-Vorschlag keine Einschränkungen auf bestimmte Zielgruppen.
Wenn Arbeitslose aufgrund der derzeitigen Restriktionen pfuschen gehen, kann das Raidl in gewisser Weise nachvollziehen. Dies sei nicht von vornherein Missbrauch. "Man soll nicht sofort strafen, nur weil sich jemand was dazuverdient." Kein Verständnis hat Raidl hingegen für die Aufrechterhaltung des freien Zugang zu allen Lehrberufen und Universitätsstudien. Dort, wo klar sei, dass es nach der Ausbildung keine Jobs gebe, müsste der Zugang per Quoten und Tests beschränkt werden. Als Beispiele nannte Raidl die Studien Publizistik, Soziologie oder auch Architektur.
Saftige Lohnrunden der falsche Weg
Nichts kann der Stahlmanager Forderungen nach einer saftigen Lohnrunde abgewinnen. Dies sei der falsche Weg um die Inlandsnachfrage zu beleben. Es steige nur der Druck auf Betriebe, in Billiglohnländer abzuwandern.