Von Österreichs 272 Spitälern sind 42 von Ordensgemeinschaften getragen. Sie stellen rund ein Fünftel der akuten Versorgung sicher.
"Die Produktivität ist in den Ordensspitälern bei deutlich niedrigerer Personalintensität in beiden Bundesländern generell höher als in den öffentlichen Spitälern Kärntens und des Wiener Krankenanstaltenverbunds (ohne AKH)", sagt Studienleiterin und Gesundheitsökonomin Maria M. Hofmarcher im STANDARD-Gespräch. Die niedrigste Produktivität aller vier Gruppen ergibt sich für Wiens öffentliche Spitäler, die höchste für die Kärntner Ordenshäuser.
Messlatte für Geldgeber
Es habe sich gezeigt, dass die Produktivität - und zwar auch unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Versorgungsaufträge und gezielter Bereinigung der Leistungsspektren inkl. Ambulanzleistungen - in den Ordenshäusern in den letzten Jahren nicht nur höher war, sondern auch deutlicher gestiegen ist als in den kommunalen Spitälern. Laut Studie "bietet es sich daher an, die Leistungsfähigkeit von Ordenskrankenhäusern als Messlatte für die Finanzierung des Betriebsabganges im gesamten Markt heranzuziehen".
Eine Erklärung für das bessere Abschneiden der Orden sehen die Experten in den niedrigeren Zuschüssen der öffentlichen Hand: "Die betriebswirtschaftliche Motivation für Kosteneffizienz ist umso höher, je stärker eigene Budgets von allfälligen Defiziten betroffen sind." Hofmarcher: "Ich habe nicht das Gefühl, dass das Personal in den Ordensspitälern extra ausgepresst wird. Offenbar ist die Arbeits- und Ablauforganisation dort vergleichsweise effizienter gestaltet als in den öffentlichen Spitälern."