Wie Anwalt Baumann und sein Kollege Jürgen Linhart ausführten, hatten die Eltern bis Ende März Kontakt zu ihrem Sohn, der nach Abitur und Zivildienst aus dem Heimatdorf Prosdorf bei Waldmünchen nahe der tschechischen Grenze für einen Sprachaufenthalt nach Frankreich gegangen war. Dort habe er gejobbt, aber schließlich die Arbeit verloren. Dann sei Andreas G. erkrankt, der Kontakt zur Familie sei abgerissen. Anfang April war der 20-Jährige tropfnass und bekleidet mit einem schwarzen Anzug, aus dem alle Etiketten herausgetrennt waren, am Strand von Sheerness in der südostenglischen Grafschaft Kent aufgetaucht. Der verwirrt wirkende junge Mann wurde in eine psychiatrische Klinik gebracht.
Eltern versuchten ihn zu finden
Seine Eltern versuchten unterdessen über den Vermieter in Frankreich und einen befreundeten Polizisten, Andreas zu finden, wie die Anwälte erläuterten. Die französische Polizei sei aber nicht tätig geworden, weil kein Verbrechen vorlag. Bei der deutschen Polizei hätten die Eltern keine Vermisstenanzeige erstattet. Die Berichterstattung in den Medien über den geheimnisvollen Patienten verfolgte die Familie den Angaben zufolge nicht. Außerdem sähe Andreas in Wirklichkeit anders aus als auf den veröffentlichten Fotos. Der junge Mann habe aber sein Aussehen nicht verändert. Nachbarn der Familie hatten gesagt, Andreas habe früher eine Brille und längere Haare getragen.