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Wird sich die "Spermashow" gegen andere TV-Formate wie der Dokusoap rund um fünf Sexarbeiterinnen, die aus der Branche aussteigen wollen, durchsetzen können?
Foto: APA/epa
Den Haag - Allen Kontroversen zum Trotz ist die erste "Spermashow" in den Niederlanden auf Sender gegangen. Unter dem Titel "Ich will ein Kind von Dir und sonst nichts" gingen am Mittwochabend im Fernsehen zwei Frauen auf die Suche nach dem idealen Samenspender.

Zwei Frauen auf der Suche

In anrührenden Beiträgen berichtete die 30-jährige Junggesellin Yessica, dass sie nicht zu lange auf den Wunschpartner warten wolle, da die Frauen in ihrer Familie in der Regel schon sehr früh in die Wechseljahre kämen. Kristel, die mit ihrer Freundin in einer festen Partnerschaft lebt, will hingegen keinen anonymen Samenspender, wie es in den Niederlanden allgemeine Praxis ist. Sie suche einen Mann im Alter zwischen 18 und 55 mit braunen Haaren und blauen Augen, sagte sie allen interessierten Zuschauern. Diese müssen nun entscheiden, ob sie die Show dauerhaft im Programm haben wollen.

Wettbewerb der Piloten

Die "Spermashow", wie sie von den Medien griffig betitelt wird, lief im Privatfernsehen von "Big-Brother"-Erfinder John de Mol im Rahmen eines Wettbewerbs um die interessantesten Formate: Dabei zeigen fünf Produzenten eine Woche lang die Pilotsendung einer neuen Show; die ZuschauerInnen entscheiden dann, welche von ihnen auf Sendung bleibt. In einem Konkurrenzvorschlag sollen fünf Prostituierte bei dem Versuch begleitet werden, aus ihrem alten Job auszusteigen und eine Bar zu gründen.

Erneute Proteste

Die Idee zu einer Show mit Samenspendersuche gab es in den Niederlanden bereits im Jahr 2001. Damals löste das Projekt jedoch einen Sturm der Entrüstung aus und führte sogar zu Anfragen im Parlament. Deshalb wurde die Idee zunächst begraben. Auch gegen die Neuauflage gab es jetzt Proteste. (APA)