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Der 1996 nach dem Verlust der absoluten Mehrheit abgetretene steirische Landeshauptmann Josef Krainer (Bild) ist 75. Er folgte 1980 dem von ihm lange Jahre gemanagten Friedrich Niederl.

Krainers Vater, der 1971 durch Tod aus dem Amte schied, hatte den Namen Niederl auf einen Zettel geschrieben, den man in seiner Rocktasche fand. Der Sohn, den viele Ende der 70er-Jahre an der Spitze der ÖVP und damit als Kandidat für die Kanzlerschaft sehen wollten, verfolgte eine christlich-liberale Politik, die eindeutig links von der heutigen ÖVP-Führung stand. Trotzdem war Krainer Architekt der Grazer Koalition zwischen ÖVP und FPÖ. Deren Chef und Grazer Bürgermeister, Alexander Götz, war von Krainer dazu ausersehen, mit VP-Chef Josef Taus eine Regierungsachse zu bilden. Dieser Plan wurde von den Wählern durchkreuzt.

Krainers Hauptverdienste: Die Krise der Verstaatlichten in der Obersteiermark sozial verträglich bewältigt zu haben sowie die erfolgreiche Ambition, moderne Architektur zu etablieren. (red, DER STANDARD, Printausgabe 26. 8. 2005)