Zu Gast in der Kunstuni Linz: Srishti School of Art Design and Technology, Bangalore (IN).

Foto: Ars Electronica
Freiheit ist der Erfolgsgarant und -barometer einer Gesellschaft, will die Ausstellung Tana-Bana der Srishti School of Art Design and Technology aus Südindien zeigen. Tana-Bana heißt so viel wie "Kette und Schuss" und erinnert nicht nur zufällig ans Weben. Der Ausdruck stammt aus dem Vermächtnis eines indischen Webers aus dem 15. Jahrhundert: Kabir war Mystiker und Dichter. Hin- und Zurück mit dem Faden, Tana-Bana, so lautet also das Erfolgsrezept: Den Geist der Grundfreiheit in die heutige Gesellschaft einweben meint, Communities zu integrieren, Fähigkeiten zur Selbsthilfe und zur Gestaltung des eigenen Umfelds fördern. Jedes Jahr präsentiert sich in den Räumen der Kunstuniversität Linz eine andere internationale Hochschule für Medienkunst und -kultur - diesmal das private College Srishti, das 1996 im mehr als 4,5 Mio. Einwohner zählenden Bangalore, einem der größten indischen IT-Zentren, gegründet wurde: Bangalore ist aber auch eine Stadt des schnellen, ungeplanten, daher problematischen Wachstums. Wie sich dieser rasende Wandel im Einzelnen auswirkt, welche Unfreiheiten mit der Freiheit fast ungebremster Expansion verbunden sind, hinterfragen vier Studentenprojekte. Eine Kartografie von Arealen außerhalb der primären Blickachsen fertigt The Lowlands Pro- ject, Mapping Devanahalli untersucht den Wandel, den der Bau des Flughafens auf einst landwirtschaftlich genutztem Land auslöst, Blank Noise II thematisiert sexuelle Belästigung im Stadtraum, Hinges On zeigt das neben den globalisierten Märkten existierende Paralleluniversum vernetzter informeller Wirtschaftszweige. (kafe, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.8.2005)