Michel Houellebecq wurde 1958 auf La Réunion geboren. Seine Mutter schloss sich später der Hippie-Bewegung an und brachte ihn bei den Großeltern in Paris unter, wo er aufwuchs. Houellebecq studierte Agrarökonomie und Informatik und jobbte als reisender Programmierer, was Stoff bot für seinen ersten Roman aus dem Dunkel der sexuellen Frustrationen jener modernen Durchschnittsgroßstädter, denen der marktgängig vollendete Körper versagt blieb - "Die Ausweitung der Kampfzone" (1994). Das Buch verkaufte sich weit über 100.000-mal. Sein zweiter Roman, "Elementarteilchen" (1998), sorgte in Frankreich für einen Skandal durch die Vision einer Welt von perfekten geklonten Menschen. Sein dritter Roman "Plattform" (2001), in dem Houellebecq sich bejahend mit Sextourismus befasst, trug ihm Anzeigen ein wegen "pornografi- schen Neokolonialismus" und "anti-islamischen Rassenhasses" - Klagen, von denen er freigesprochen wurde. In "Die Möglichkeit einer Insel" wendet er sich nun erneut dem Klonen zu. Eine Rezension des Romans lesen Sie am kommenden Samstag im ALBUM. (cia/DER STANDARD, Printausgabe, 30.08.2005)