Bregenz - Die Telefonseelsorge Vorarlberg und deren rund 70 ehrenamtliche MitarbeiterInnen haben im Vorjahr rund 12.000 Anrufe (1998: rund 9.500) entgegengenommen. "Viele Menschen fanden Trost, Rat und Begleitung, vor allem aber ein offenes Ohr", resümierten Obmann Primar Albert Lingg und der neue Leiter Sepp Gröfler im Jahresbericht 1999 der Arbeitsgemeinschaft für Telefonseelsorge und Krisenintervention. Über 11.100 Frauen (68 Prozent) und Männer (32 Prozent) haben den Notruf 142 gewählt. 860 Anrufe wurden beim Kinder- und Jugendtelefon (05572/35700) entgegen genommen. Auch hier griffen Mädchen (63 Prozent) öfter zum Hörer als Burschen (37 Prozent). Anonymität ist eine der Stärken der Telefonseelsorge, die von den KlientInnen offenbar geschätzt wird. 69 Prozent (Jugendtelefon 70 Prozent) der AnruferInnen wollten den Namen nicht nennen. Die Kosten der Telefonseelsorge Vorarlberg werden durch die Diözese Feldkirch (46 Prozent), das Land (34 Prozent), Gebietskrankenkasse (3,5), Evangelische Kirche (ein Prozent), Spenden und sonstige Erträge aufgebracht. 46 Prozent lebten allein Anlass für die Anrufe bei der Telefonseelsorge waren zu einem Viertel psychische Themen, zu einem Fünftel (19 Prozent) Partnerschaft und Familie, zu sieben Prozent das soziale Umfeld, nicht zuzuordnende "sonstige Themen" machten 49 Prozent aus. Von den AnruferInnen lebten nach eigenen Angaben 46 Prozent allein. Zeitlicher Schwerpunkt der Anrufe war der Nachmittag (34 Prozent), am Abend (24 Prozent) und in der Nacht (23 Prozent) kamen etwa gleich viele Telefonate, etwas weniger Frequenz wurde am Vormittag (16 Prozent) verzeichnet. Je ein Drittel der AnruferInnen waren 40 bis 60 Jahre (35 Prozent) bzw. 20 bis 40 Jahre (34 Prozent) alt. Ein Viertel (24 Prozent) war bis 20 Jahre, nur sechs Prozent 60 bis 80 Jahre. Noch Ältere (ein Prozent) wählten kaum den Notruf 142. Beim Kinder- und Jugendtelefon machten Zehn- bis 15-Jährige (60 Prozent) den größten Anteil aus, gefolgt von den Altersgruppen 15 bis 20 (17 Prozent) und bis zehn Jahre (zehn Prozent). Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Anrufe erfolgten am Nachmittag. Anlässe waren die Themen Freundschaft (29 Prozent), Fachauskünfte (17), Schule (13), Familie (acht), Sucht (fünf) oder Gewalt (drei). (APA)