Wien - Auch nach dem 30-jährigen Jubiläum der Fristenlösung gibt es noch immer viele radikale GegnerInnen - so bittet zum Beispiel der Vorsitzende des Vereines "Jugend für das Leben", Martin Minkowitschin, in einem Bettelbrief um Spenden, empört sich Margot Liernberger, Frauenvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG NÖ), die nicht einsehen will, "warum im 21. Jahrhundert Männer über Frauen bestimmen wollen".

Liernberger betont, dass keine Frau aus Jux und Tollerei sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet. Ob Kinder oder keine, bestimmen Frauen verantwortungsvoll alleine, zitiert sie einen Slogan der Frauenbewegung aus den 70er-Jahren. "Mit Verboten werden wir nicht verhindern können, dass abgetrieben wird, genauso wenig wie mit Kindergeld die Geburtenzahlen erhöht werden. Wenn eine Gesellschaft mehr Kinder haben will, soll sie sich Gedanken darüber machen, die notwendigen Anreize zu schaffen. Wie etwa Einkommensschere schließen, Kinderkrippen, Kindergärten, ganztägig geführte Schulen bzw. zumindest Horte", so Liernberger.

"Nur wenn die eigene Existenz der Frauen und die der Kinder gesichert ist, dann haben Frauen tatsächlich die Wahlfreiheit sich für Kinder zu entscheiden", schließt die FSG-NÖ-Frauenvorsitzende. (red)