"Besser als Peinlichkeiten"
Von Publicity mit allen Mitteln hält die gebürtige Bulgarin - derzeit durch ihre Beziehung zu "Deutschland sucht den Superstar"-Teilnehmerin Juliette Schoppmann in den Schlagzeilen - nichts. "Es gibt Leute, die nur deshalb Musik machen, um prominent zu werden. Sie entwickeln sich zu einem trällernden Etwas, das auf allen Partys anwesend ist. Ich würde lieber länger in diesem Geschäft präsent sein, als zwei Mal auf Platz eins zu stehen und dann in der Versenkung zu verschwinden." Und wenn es doch nicht klappt? "Hätte ich kein Problem, einen 'normalen' Beruf zu ergreifen. Das wäre besser, als irgendwelche Peinlichkeiten zu veranstalten, um im Gespräch zu bleiben."
No Angels sei ein ständiger Kompromiss gewesen. "Wir haben uns geschmacklich in der Mitte getroffen. Manchmal gab es richtige Randale, wenn es um die Songauswahl ging. Das war auch gut so." Über "The Other Side" - veröffentlicht unter dem Projektnamen Lucylicious - meinte die 29-Jährige: "Schon lange vor dem Ende von No Angels war mir klar, dass ich die Platte selber schreiben werde. Und dass sie anders klingen muss als No Angels."
"Bin froh, dass der Hype vorbei ist"
Vor dem Studiotermin entwickelte Lucy ihre Stimme weiter. "Ich habe bei dem Musical 'Jekyll & Hyde' in Köln mitgewirkt. Das war Gesangsunterricht auf der Bühne." Bei No Angels habe sie sich "stimmlich nicht so entfalten" können. "Es hat ja jede von uns nur jeweils bestimmte Teile der Songs übernommen." Über die Zeit mit der Girlgroup sagt Lucy außerdem: "Es ging alles viel zu schnell. Ich bin froh, dass der Hype vorbei ist. Ich halte heute andere Sachen für wichtiger als damals."
Die Zeit mit No Angels möchte sie dennoch nicht missen, bekräftigte die Sängerin. "Ich fühlte mich nie ausgebeutet. Wir hatten alle unsere eigenen Anwälte, haben jedes Jahr neue Verträge ausgehandelt. Und wenn ich es ein bisschen ruhiger angegangen wäre, hätte ich heute mehr am Konto. Vielleicht hätte ich nicht so auf den Putz hauen sollen. Ich habe Tonnen von Gewändern gekauft, die jetzt alle noch mit den Etiketten drin im Kasten hängen. Oder bin essen gegangen mit Freunden und hab alles bezahlt. Ich hab es mir einfach gut gehen lassen."
"Ich habe es nicht geschafft, mir ein eigenes Haus zu kaufen. Das bereue ich. Aber so lange es meiner Familie gut geht, ist alles gut. Die haben ja keine Arbeit, ich bin für sie verantwortlich."
Neue Herausforderung