Freundinnen zu Gast
Der Grundgedanke der Arbeit von Angelika Haslinger ist die Ursehnsucht nach Zusammentreffen in größerer Gemeinschaft. Es geht ihr um eine Kraft, die sich ergibt, wenn mehrere Menschen, im speziellen Frauen aufeinander treffen. Viele vergessen für kurze Zeit den Alltag und genießen es, sich auszutauschen, um Themen oder andere Dinge auf den Tisch zu bringen, seien sie nun verbaler oder essbarer Natur.
Der Tisch ist gedeckt um viele Sinne zugleich anzusprechen. Er soll anregen zum Gespräch oder zur Belustigung. Auf ihm finden wir verschiedenste mehr oder weniger bekannte Symbole, welche für "Frau sein" stehen. Dahinter die Freundinnen mit Blumen im Nacken, Dekoration, das Exotische, das Bunte aber auch das Tagtägliche, Vergängliche … Die Frauen sind alle in Bewegung - es passiert Verschiedenstes zugleich, es entwickeln sich unterschiedliche Stimmungen. Der serielle Siebdruck mit den verschiedenen Farbvarianten soll ein paar Momente dieser Gruppenstimmungen widerspiegeln.
high heelded rooted to the soil
Das Frauenbild der modernen Gesellschaft beinhaltet verschiedene Aspekte, die sich teilweise ergänzen, jedoch auch in wesentlichen Punkten sehr konträr und paradox sind. z.B.: die Karrierefrau – die Mütterliche, die Heilige – die Hure, die Emanzipierte – die Naive ...
Es gibt zwar von der Politik oder der Gesellschaft beeinflusste Modeerscheinungen, die vereinzelt ein bestimmtes Ideal hervorheben, aber dieses ist eben einer Mode unterworfen. Für das 21. bzw. den Beginn des 22. Jahrhunderts lässt sich nur die oben erwähnte Ambivalenz als kontinuierlich erkennen.
Biografisches
Angelika Haslinger, geboren 1973 in Wels, Absolventin der Kunstuni Linz (Diplom 2004), in verschiedensten Ausstellungen wie "Tatort Textil" an der Kunstuni, "best off 01", "Kunst : Erzählung" in der Galerie Kunstverein Paradigma, Kiwanis Kunsttage im Museum Nordico vertreten. Unter anderem im angewandten Bereich: Gestaltung des Rosengartens in Kooperation mit Brucknerorchester.