Mit der aus dem Festival für Elektronische Musik heraus geborenen Veranstaltungsreihe "Picknick bei Hermann" hat alles begonnen. Zwar schrieb man damals den Gastgeber, den Herrmann-Park am Wiener Donaukanal, noch falsch, dem Wesen der Konzertreihe über vier Sonntage hinweg sowie der Qualität des Gebotenen tat dies aber keinen Abbruch.

In der Zwischenzeit ist nicht nur viel Wasser am Herrmann-Park vorbeigezogen, auch das Selbstverständnis gegenüber elektronischer Musik hat sich verändert. Von der Avantgarde für wenige Eingeweihte bis hin zur Kaufhausmusik waren es nur wenige Schritte. Dass es immer noch innovative - oder sagen wir besser: unkommerzielle - Elektronik in Österreich gibt, will die Veranstaltungsreihe Picknick am Wegesrand aufzeigen. Und will dabei auch den ursprünglichen Gedanken von Musik im öffentlichen Raum in Erinnerung rufen.

Ab dem 8. September lädt man vier Wochen lang bei freiem Eintritt zu einem dichten Programm, bestehend aus Livemusik, die von HipHop über die nervige Laptop-Schabe bis zu poppigen Klängen und der unvermeidlichen DJ-Musik reicht.

Im "Palais Donaustadt", auf der Baustelle des zweitgrößten Hochhauses von Wien, treten nächsten Donnerstag unter anderem der Grazer Binder-Krieglstein, Werner Möbius oder Waldeck auf. (flu, DER STANDARD Printausgabe, 02.09.2005)