Fidel Castro wurde 1926 als uneheliches Kind eines Zuckerrohrplantagenbesitzers geboren, besuchte das Jesuitenkolleg in Santiago de Cuba und studierte Jus an der Universität von Havanna.

Fidel Castro als junger Student bei einer Rede an der Universität von Havanna im November 1947.

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1953 versuchte er erfolglos, mit 129 Mann die Moncada-Kaserne von Santiago de Cuba, in der über 80 Soldaten stationiert waren, zu stürmen, um das Regime des Diktators Fulgencio Batista zu stürzen. Castro wird zu 15 Jahren Haft auf der Isla de Pinos verurteilt, kommt aber nach zwei Jahren aufgrund einer Amnestie frei.

Fidel Castro auf einem Polizeifoto nach seiner Festnahme

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Aus Castros Verteidigungsrede stammt der berühmt gewordene Satz: "Die Geschichte wird mich freisprechen!" ("La historia me absolverá!").

Fidel Castro bei einer Rede am 4. Jänner 1959, wenige Tage nach der Vertreibung des Diktators Batista.

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1955 ging er ins mexikanische Exil, wo er seinen späteren Kampfgenossen Ernesto "Che" Guevara kennenlernte.

Fidel Castro während der Revolutionskämpfe in der Sierra Maestra

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Am 2. Dezember 1956 landete er mit 80 Revolutionären an Bord der Yacht "Granma" in Kuba und nahm den Guerillakrieg gegen das Batista-Regime auf, der am 1. Jänner 1959 mit der Flucht des Diktators endete.

Fidel Castro am 8. Jänner 1959 in Havanna.

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Sein erster Staatsbesuch führte Castro in die USA. Präsident Dwight D. Eisenhower empfing den Revolutionär allerdings nicht persönlich, sondern schickte nur seinen Vize Richard Nixon.

Fidel Castro zündet sich bei einem Besuch in New York eine Zigarre an.

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Nachdem Castro und sein Wirtschaftsminister Che Guevara Raffinierien, die sich weigern, russisches Erdöl zu verarbeiten, verstaatlichen, versucht die US-Regierung mit verschiedensten Mitteln, ihn zu entmachten. Dokumentiert ist unter anderem der Versuch, ihn mit Thallium zu vergiften, um so seinen Bart zum Ausfallen zu bringen. Kuba nähert sich darauf immer mehr an die Sowjetunion an.

Fidel Castro schießt ein Foto bei seinem ersten Besuch in Moskau im Jahr 1963. Im Hintergrund Nikita Chruschtschow.

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Nachdem 1961 eine von der CIA unterstützte Invasion Cubas in der Schweinebucht zurückgeschlagen werden konnte (Castro soll selbst ein Panzergeschütz auf das Transportschiff "Houston" abgefeuert haben), ließ er es sich nicht nehmen, einige Gefangene selbst einzuvernehmen.

In dem später von Hans Magnus Enzensberger dramatisierten "Verhör von Havanna" traten viele der von Batistas Geheimpolizei Gefolterten auf und erkannten in Teilnehmern der Invasion ihre Folterer. Die Gefangenen, denen keine Verbrechen nachgewiesen werden konnten, wurden 1963 von den USA mit Medikamenten, Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Maschinen ausgelöst.

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2008 gab Fidels Bruder und Amtsnachfolger Raul Castro bekannt, die Kubaner hätten zum Zeitpunkt der Invasion nicht gewusst, wie man bei den sowjetischen Panzerfahrzeugen den Rückwärtsgang einlegt. Ein Rückzug sei also gar nicht möglich gewesen.

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Der US-amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway lebte lange Zeit auf Kuba. Bei einem Wettfischen im Jahr 1960 traf er Castro.

 

1962 bringen die heimliche Stationierung russischer Atomraketen und die darauf folgende US-Blockade Kubas die Welt an den Rand eines Atomkriegs. Aus Angst vor einer Invasion wurden Luftabwehrraketen in Stellung gebracht.

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1970 scheitert der Versuch, zu Ehren des in Bolivien getöteten Che Guevara eine Rekordzuckerernte einzubringen. Die Konzentration aller verfügbaren Arbeitskräfte auf die "Zafra" legt die Industrieproduktion lahm.

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1976 sterben bei einem vom CIA-Agenten Luis Posada Carriles organisierten Anschlag auf ein kubanisches Paasagierflugzeug 73 Menschen. Castro setzt eine neue Verfassung nach Sowjet-Vorbild durch.

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Der Zusammenbruch der Sowjetunion brachte schwere Zeiten für die kubanische Bevölkerung: ohne subventionierte Erdöl-Lieferungen war die Stromversorgung der Insel nicht mehr gewährleistet.

Fidel Castro präsentiert im Mai 2005 einen Druckkochtopf aus einer Serie neuer Elektrogeräte, die kubanischen Haushalten beim Energiesparen helfen sollen.

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Einen treuen Verbündeten fand Castro in Venezuelas Präsident Hugo Chávez: Unmittelbar nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis reiste der venezolanische Revolutionär 1994 nach Kuba, nach seiner Wahl zum Staatsoberhaupt 1998 ließ Chávez Kuba (und anderen Karibikstaaten) Erdöl zu Vorzugskonditionen zukommen und rettete so die Insel vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch.

Fidel Castro mit Venezuelas Präsident Hugo Chávez bei einem Treffen auf Kuba im August 2005.

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Wieviele Opfer die Verfolgung der kubanischen Opposition durch Castros Polizei forderte, ist umstritten: US-Forscher sprechen von mehreren tausend Hinrichtungen, die Angaben von Exilkubanern reichen bis über Hunderttausend (ertrunkene Bootsflüchtlinge eingerechnet). Laut Amnesty International gibt es keine politischen Gefangenen mehr, die letzte Hinrichtung fand 2003 statt.

Ein Exilkubaner vergleicht Fidel Castro mit dem gestürzten Diktator Saddam Hussein.

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1999 löst der Fall des schiffbrüchigen Zehnjährigen Elian Gonzalez Spannungen zwischen den USA und Kuba aus. Als die US-Einwanderungsbehörde schließlich beschließt, das Kind zurück zu dessen Vater zu schicken, wird ihm auf der Insel ein triumphaler Empfang bereitet.

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Im Jänner 1999 besuchte Johannes Paul II die Insel: In einem Vier-Augen-Gespräch mit Castro setzte er sich für die Freilassung Gefangener ein, die gutbesuchten Papstmessen werden live im TV übertragen, und zum Schluß verurteilt der Heilige Vater das US-Embargo gegen Kuba: Die Sanktionen seien zum Nachteil der Ärmsten, so der Papst.

Fidel Castro trägt sich nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. in ein Kondolenzbuch ein.

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Dass sich der Staatschef im Oktober 2004 bei einem Auftritt an der Universität von Santa Clara eine Kniescheibe und einen Arm brach, verleitete zahlreiche Medien zur Schlagzeile "Castro gestürzt!"

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Dass ihn das US-Magazin Forbes (Chefredakteur war damals Ronald Reagans Verteidigungsminister Caspar Weinberger) jedes Jahr zu den reichsten Staatsoberhäuptern der Welt rechnet, veranlasste Castro im Mai 2006 zu dem Angebot, sein Amt aufzugeben, falls die Forbes-Redaktion ihre Behauptung, er verfüge über ein Privatvermögen von 900 Millionen Dollar, beweisen könne.

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Im Februar 2008 übergab Fidel Castro die Amtsgeschäfte an seinen jüngeren Bruder Raul.

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Der Revolutionsführer blieb mit einer regelmäßigen Kolumne in der Zeitung "Granma" präsent, in der er aktuelle Entwicklungen abhandelte.

Ein Plakat zum 79. Geburtstag Fidel Castros in Havanna im August 2005. (vos, bed, 29.11.2016)

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