Wien - Die BRIC-Länder werden gerne als Wirtschaftsmächte des 21. Jahrhunderts bezeichnet (siehe Artikel "BRIC" locken Anleger in neue Märkte ). Dabei sollte auf ein Land nicht vergessen werden: Korea, das ebenfalls gute Wachstumschancen biete, so Henry Chan, Fondsmanager des Baring Korea Trust. Anleger sollten ihr Portfolio daher um "K" zu BRICKs (engl. "Baustein") ausbauen.

Der Korean Stock Exchange Composite Index liegt annähernd auf Rekordniveau und ist in den letzten zwölf Monaten um 45 Prozent in Landeswährung und um 67 Prozent in Euro gestiegen. Der Markt habe jedoch noch längst nicht die KGV-Niveaus erreicht, die zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt oder Anfang 2002 zu verzeichnen waren, was auf weiteres Aufwärtspotenzial in den kommenden Monaten hindeute.

Drei Schwerpunkte

Während der Phase der asiatischen Spekulationsblase verfügten Unternehmen oft über einen hohen Fremdkapitalanteil, was sich unter positiven Bedingungen als Segen, mit Verschlechterung der Bonität jedoch als Fluch erwies. Nun habe sich die Situation aufgrund der Verschuldung und einer besseren Angebotsdisziplin verbessert. Auf Unternehmen, die vom erhöhten Binnenkonsum profitieren, unterbewertete Technologietitel und Finanzdienstleister mit gutem Management sollte ein Anleger seinen Fokus richten, rät Chan. Das Verbrauchervertrauen in Korea steige, die Wirtschaft zeige ein gesundes Wachstum. Und obgleich der Koreanische Won gegenüber den Währungen der Handelspartner zugelegt hat, konnten Exportunternehmen dieser Entwicklung trotzen und ihre Umsätze steigern.

Der Handelsbilanzüberschuss Koreas konnte 2004 verdoppelt werden, wobei vor allem die Nachfrage nach LCD-Fernsehgeräten und -Computermonitoren steige. Dieses Exportwachstum könne laut Chan auch dadurch erzielt werden, dass sich Unternehmen auf andere Möglichkeiten als nur auf den Preis konzentriert haben, um im Ausland dem Wettbewerb gewachsen zu sein. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.9.2005)