Für das Unternehmen Österreich ist die massive Förderung des Autofahrens kein Gewinn. Allein der Pkw-Verkehr in Österreich verursacht jährlich um rund sechs Milliarden Euro mehr an Kosten und Schäden, als über Steuern, Abgaben und Mauten bezahlt wird. Allein die nicht gedeckten Kosten durch die mehr als 42.000 Verkehrsunfälle im Jahr verursachen einen Schaden von mehr als 4,4 Milliarden Euro. Den größten finanziellen Schaden erleiden Unternehmen, die auf die Arbeitskraft eines Mitarbeiters verzichten müssen, weil dieser dank eines Alkolenkers wochenlang im Krankenstand ist. Das Märchen von der Melkkuh ist gut, aber halt wirklich nur ein Märchen. Tatsächlich ist der Autoverkehr der Melker. Während der Sektor öffentlicher Verkehr dank der zahlreichen heimischen Industrien einen Handelsbilanz-Überschuss von rund 770 Millionen Euro im Jahr erwirtschaftet, bringt der Straßenverkehr dem Unternehmen Österreich ein Handelsbilanz-Defizit von 1,9 Milliarden Euro.
Das Auto ist ein vernünftiges Verkehrsmittel. Aber nur eines von vielen. Fallen die staatlichen Subventionen weg, dann wird das Auto auch vernünftig eingesetzt. Anrainer, sei es am Wiener Gürtel oder entlang der Transitstrecken in Tirol und Salzburg, können dann wieder aufatmen. Die Luft wird sauberer, der Verkehrslärm sinkt. Weniger Verkehr bringt auch weniger Staus und entlastet damit die Wirtschaft. Eine VCÖ-Studie zeigt, dass allein den Unternehmen die Staus mehr als 3,3 Milliarden Euro kosten.
Die Regierung pumpt nun nochmals 28 Millionen Euro ins Autofahren und erhöht Kilometergeld und Pendlerpauschale. Die Pendlerpauschale ist eine Zersiedelungsprämie. Eine gute Bekannte ist vor drei Jahren freiwillig von Wien, wo sie arbeitet, ins Grüne nach Baden gezogen. Als Belohnung für die höhere Lebensqualität im Grünen bekommt sie vom Staat auch noch die Pendlerpauschale. Der Sinn der Pendlerpauschale, jene, die keinen Job am Wohnort finden, die Anreise zum Arbeitsplatz zu ermöglichen, ist heute in vielen Fällen ad absurdum geführt.