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Grafik: Archiv
Mehrere Downloadplattformen versuchen sich der Plattenindustrie anzunähern und wollen den Gratishandel von Musik in ihren Netzwerken zu bezahlten Services umwandeln. Die kalifornische Firma Grokster , die schon von der Unterhaltungsindustrie verklagt worden war, führt derzeit die ernsthaftesten Gespräche mit den Plattenfirmen. Der Online-Service will sich mit Mashboxx , einem neuen Unternehmen, das von Sony unterstützt wird, zusammenschließen und eine legale File-Sharing-Plattform starten, berichtet die New York Times. Außerdem habe sich Mashboxx weiteren File-Sharing-Firmen angenähert, darunter eDonkey, Morpheus und LimeWire. Es gebe allerdings keine aktiven Verhandlungen mit diesen Unternehmen.

Kooperativ

Unabhängig davon hat der Online-Dienst iMesh, der bereits seit vergangenem Jahr mit der Musikindustrie kooperiert, Interesse am Zusammenschluss mit anderen File-Sharing-Services gezeigt. - Unter der Bedingung, dass sie den Schaden, den sie für die Musikindustrie gebracht haben, wieder regulieren. "Wir sind mit einigen bekannten Unternehmen ins Gespräch getreten", so Robert E. Summer, Geschäftsführer von iMesh. Es sei allerdings schwer zu sagen, ob eine der Verhandlungen zu einer Akquisition führen werde, da es auch eine große Zahl an potenziellen Deals mit der Plattenindustrie gebe. iMesh hat Abkommen mit allen Major Labels und will seinen Service in Kürze einführen. Mashboxx hat im Juni die Berechtigung erzielt, künftig Musik von Sony zum Download anzubieten. Im Dezember soll eine öffentliche Testversion des Online-Dienstes vorgestellt werden.

Plattformen

Nach dem Gerichtsurteil gegen Grokster, das besagt, dass File-Sharing-Services dafür haftbar gemacht werden können, wenn sie zur Verletzung von Copyrights beitragen, hat die Recording Industry Association of America einen Brief an verschiedene Downloadplattformen entsandt. In dem Schreiben wird von den Firmen gefordert, den Tausch von geschützten Musikfiles zu verbieten und andere Wege des File-Sharings zu diskutieren. Die Mehrheit der adressierten Unternehmen hat zumindest Vorbesprechungen zu einer Neuorientierung angekündigt.

Schutz

iMesh und Mashboxx überlegen die Einführung neuer Technologien, die es unmöglich machen sollen, einen geschützten Musiktitel herunter zu laden ohne dafür bezahlt zu haben. Außerdem gibt es die Idee zu einer Art Abo-Service mit einer fixen, monatlichen Gebühr, für die der User Zugang zu einer unbegrenzten Zahl an Songs bekommen soll. Detailinformationen zu Mashboxx wollte Sony Music gegenüber pressetext nicht geben. (pte)