Einmal im Jahr lädt sie SchülerInnen der dritten und vierten Volksschulklassen zu einem Schnuppertag in die HTL-Ottakring ein. „Tatsache ist“, so Lechner „dass Mädchen und Burschen – angeleitet von HTL-SchülerInnen –gleich unbefangen und gleich begabt mit Lötkolben und Werkzeug hantieren und keine geschlechtsspezifischen Unterschiede zu beobachten sind. Die Unterschiede entstehen erst in der Pubertät.
“Aus diesem Grund startete die Stadt Wien heuer ein Mentoringprogramm, um Mädchen für technische Berufe zu begeistern. Carmen Lechner: „Wir laden Mädchen der achten Schulstufe ein, die dann von HTL-Schülerinnen über Chancen und Angebote umfassend informiert werden. Dieser „Schnuppertag“ soll Mädchen die Scheu vor der Technik nehmen und ihnen aktive Unterstützung für ihre Berufswahl bieten.“
Um Mädchen den Einstieg zu erleichtern – auf 20 Schüler kommt eine Schülerin – sorgt Carmen Lechner für mädchenspezifische Angebote: „Das ‚Mädchenzimmer’ bietet Schülerinnen die Möglichkeit, einen Raum nur für sich nutzen zu können. Außerdem stehen Kontaktprofessorinnen bereit, mit denen sich Schülerinnen über Probleme schulischer wie privater Natur austauschen können."
Dieses Projekt an der HTL-Ottakring ist eines von vielen, das die StadtWien speziell für Frauen in Ausbildung und Arbeitswelt auf die Beine gestellt hat. Entgegen dem Bundestrend sind 2005 in Wien um 6,1 Prozent mehr Frauen erwerbstätig als im vergangenen Jahr. Als einziges Bundesland weist Wien bei der Frauenarbeitslosigkeit seit September 2004 einen positiven Trend auf.
Während österreichweit die Arbeitslosigkeit steigt, sinkt sie in Wien. Wien ist auch das einzige Bundesland, das mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) über ein eigenes Instrument für eine aktive Arbeitsmarktpolitik verfügt.