Salzburg - Die Salzburger Landesregierung sprach sich am Montag in einer Resolution einstimmig gegen eine Teilabsiedlung der Universität Mozarteum nach Innsbruck aus. Gleichzeitig sagte die Regierung dem Mozarteum ihre Unterstützung zu und appellierte an alle Gremien der Universität, geschlossen und gemeinsam gegen diese Pläne Stellung zu nehmen.

Gegen inhaltliche oder finanzielle Schwächung der Universität Mozarteum

"Die Salzburger Landesregierung verwahrt sich gegen alle Maßnahmen, die zu einer inhaltlichen oder finanziellen Schwächung der Universität Mozarteum führen. Sie erachtet insbesondere die Neueinrichtung eines parallelen Angebotes in Innsbruck angesichts gleich bleibenden bzw. sinkenden Bedarfes für bildungspolitisch sowie ökonomisch abträglich", heißt es in der Resolution. Die Landesregierung forderte den Bund und das Land Tirol auf, gemeinsam mit der Kunstuniversität Mozarteum in konkreten und konsensualen Gesprächen die Möglichkeiten einer verstärkten Kooperation auszuloten.

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) betonte, sie halte nichts von Neugründungen von Fakultäten, die in Österreich bereits existieren. Der Rektor des Mozarteums, Roland Haas, führte aus, seine Hauptsorge sei, dass die Universität Mozarteum nicht ausreichend Geld vom Bund erhalte und zudem im Land Tirol eine Konkurrenz entstehe, sollte es zur Gründung einer Kunstuniversität in Innsbruck kommen. Der Vorsitzende des Universitätsrates, Friedrich Urban, verwies auf einen einstimmigen Beschluss des Universitätsrates, wonach eine Zerschlagung nicht in Frage komme.

Stillschweigen über mögliche Abberufung des Rektors

In der Frage einer möglichen Ablösung des Rektors der Salzburger Kunstuniversität Mozarteum, Roland Haas, hat der Universitätsrat am Montagnachmittag eine Entscheidung gefällt. Über das Ergebnis wurde allerdings strenges Stillschweigen aller Sitzungsteilnehmer vereinbart. Die Entscheidung soll erst am Mittwochvormittag bekannt gegeben werden, teilte das Pressereferat der Universität mit.

In einer von Professoren des Universität Mozarteum initiierten Unterschriftenliste wurde dem seit dem Jahr 2000 amtierenden Rektor vorgeworfen, dass er für chaotische Zustände sowie eine Krise der Kunstuniversität verantwortlich sei. Die Unterzeichner forderten die Abberufung von Rektor Haas sowie des für die Lehre zuständigen Vizerektors Gottfried Holzer-Graf. Auf der anderen Seite wird geschildert, dass Haas mit diversen Privilegien aufräumen möchte und sich dabei natürlich Feinde geschaffen habe.

Abberufen werden kann der Rektor laut Universitätsgesetz vom Rat "wegen einer schweren Pflichtverletzung, einer strafgerichtlichen Verurteilung, wegen mangelnder körperlicher oder geistiger Eignung oder wegen eines begründeten Vertrauensverlusts". Eine wichtige Rolle spielt der aus Professoren, Mittelbau-Angehörigen, Studenten und allgemeinem Personal bestehende Senat bei der nötigen Stimmerfordernis: Nach einem entsprechenden Antrag des Senats ist im Universitätsrat nur die einfache Mehrheit aller Mitglieder dafür nötig, von Amts wegen hingegen eine Zwei-Drittel-Mehrheit sowie die Anhörung des Senats. Eine solche hat bisher aber noch nicht stattgefunden.

Zu den Gesprächen einer Absiedlung von Teilen des Mozarteums nach Innsbruck hat die Salzburger Landesregierung am Montag einstimmig eine Resolution verabschiedet. Gleichzeitig sagte die Regierung dem Mozarteum ihre Unterstützung zu und appellierte an alle Gremien der Universität, geschlossen und gemeinsam gegen diese Pläne Stellung zu nehmen.

"Die Salzburger Landesregierung verwahrt sich gegen alle Maßnahmen, die zu einer inhaltlichen oder finanziellen Schwächung der Universität Mozarteum führen. Sie erachtet insbesondere die Neueinrichtung eines parallelen Angebotes in Innsbruck angesichts gleich bleibenden bzw. sinkenden Bedarfes für bildungspolitisch sowie ökonomisch abträglich", heißt es in der Resolution. Die Landesregierung forderte den Bund und das Land Tirol auf, gemeinsam mit der Kunstuniversität Mozarteum in konkreten und konsensualen Gesprächen die Möglichkeiten einer verstärkten Kooperation auszuloten.

Anlass ist der Wunsch Tirols, durch die Eingliederung der in Innsbruck bestehenden Abteilung für Musikpädagogik der Universität Mozarteum in Innsbruck eine eigene Kunstfakultät zu schaffen.(APA)