Hinter dem Wechsel steht laut Erzdiözese einerseits der Wunsch Schüllers, sich noch mehr der Studentenseelsorge widmen zu können und andererseits die Überlegung, die Ombudsstelle von einem Nichtkleriker leiten zu lassen. Im Leitungsgremium sei dabei von der Überlegung ausgegangen worden, dass Opfer von Übergriffen durch Kleriker noch mehr Mut haben werden, sich an die Ombudsstelle zu wenden, wenn ihr unmittelbarer Gesprächspartner dort kein Priester ist.
Vollständige Anonymität
Er verstehe die Ombudsstelle als offene Stelle, "an die sich jeder wenden kann, wenn er den Eindruck hat, es gibt Übergriffe durch Angehörige der katholischen Kirche, Geistliche wie Laienmitarbeiter", sagte Friedrich am Donnerstag im Gespräch mit "Kathpress". Bei Wahrung vollständiger Anonymität würden die Mitarbeiter der Stelle alle Hinweise und Beschwerden entgegen nehmen, bei Bedarf an die zuständigen Stellen weiterleiten, aber auch selbst Beratung anbieten oder professionelle Therapien vermitteln.
Eine der wichtigsten Aufgaben werde es sein, so Friedrich, Kriterien auszuarbeiten, nach denen schon bei der Einstellung in den kirchlichen Dienst oder auch bei ehrenamtlicher Mitarbeit Personen mit entsprechenden pädophilen Neigungen möglichst früh "ausgesiebt" werden. Dazu brauche es neben dem Kriterienkatalog aber auch noch verstärkte Bewusstseinsbildung unter den kirchlichen Verantwortlichen sowie entsprechende Informationen.