London - Eine Reform der Vereinten Nationen wird nach Ansicht der USA noch mehr als ein Jahr auf sich warten lassen. Der amerikanische UNO-Botschafter John Bolton äußerte sich am Freitag enttäuscht über die Fortschritte bei den jüngsten Verhandlungen.

"Ich würde mich scheuen, auf so einer schwachen Grundlage Ziele für sechs, neun oder zwölf Monate zu nennen", sagte er. "Ich glaube, das hier wird länger dauern." Besonders bei Streitpunkten wie der Verwaltung und den Menschenrechten seien die Fortschritte gering. Bolton bekräftigte die Position der USA, dass bei einer Reform des Sicherheitsrates nur etwa fünf neue Mitglieder hinzukommen sollten. Deutschland gehört zu den Staaten, die einen ständigen Sitz in dem Gremium anstreben.

Vor seiner Ernennung zum UNO-Botschafter im Sommer war Bolton einer der schärfsten Kritiker der Organisation. Die UN hatten sich auf ihrem Gipfel im September auf einen Minimalkompromiss für Reformen verständigt. Bolton hatte zuvor 500 Änderungsvorschläge eingereicht. (APA/Reuters)