Denver - Ein 18-Jähriger aus Florida ist zu vier Monaten Haft verurteilt worden, weil er die Columbine High School in Littleton (Bundesstaat Colorado) via Internet bedroht hatte. Es ist dieselbe Schule, in der vor einem Jahr zwei Schüler 13 Menschen und sich selbst getötet hatten. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete die Strafe als Signal dafür, "dass derartige Drohungen per Internet ernst sind und nicht geduldet werden". Der junge Mann brach im Gerichtssaal von Denver zusammen, als das Urteil verkündet wurde. Anfang April hatte er bereits versucht, sich das Leben zu nehmen. "Ihr macht ihn zum 14. Opfer von Littleton", schrie die Mutter des Verurteilten, als ihr Sohn nach kurzer ärztlicher Betreuung in Handschellen abgeführt wurde. Der Angeklagte hatte am 15. Dezember vergangenen Jahres einer Columbine-Schülerin in einem Chat Room im Internet geraten, am nächsten Tag der Schule fern zu bleiben. Dann werde er nämlich "das zu Ende bringen, was angefangen worden ist" - ein klarer Bezug auf das Massaker. Das Mädchen alarmierte die Schulleitung, und die High School blieb vorsichtshalber zwei Tage lang geschlossen. Zusätzlich zur Haftstrafe wurde dem jungen Mann eine dreijährige Bewährung auferlegt. Lässt er sich in dieser Zeit etwas zu Schulden kommen, muss er wieder hinter Gitter. Er darf außerdem nicht mehr das Internet benutzen und muss sich einer psychiatrischen Behandlung unterziehen. (APA/dpa)