Hubschrauber stehen schon auf dem Wiener Heldenplatz, der große Tross kommt erst am 26. Oktober. Erstmals seit 1995 wird am Nationalfeiertag Kriegsgerät nicht nur ausgestellt, sondern auch auf dem Ring paradieren.

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Selbst Autobahnen müssen kurzzeitig gesperrt werden. Die Polizei empfiehlt, die Innenstadt am 26. Oktober mit dem Auto zu meiden.

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Die größte Gefahr droht dem österreichischen Bundesheer von (Nord-)Osten. In Form von Bussen voller Schüler. Denn am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag, wird nicht nur das Bundesheer auf der Ringstraße paradieren, auch die Wiener Museen bieten freien und vergünstigten Eintritt an. Ein Angebot, das traditionsgemäß auch gerne von Schulklassen aus Tschechien, der Slowakei und Ungarn genutzt wird.

Das stellt auch eine der Hauptsorgen Wolfgang Landaus von der Wiener Verkehrspolizei dar. "In der ,gefährlichen Zone' am Ring und an der Zweierlinie werden wir die Busse ab 7 Uhr auch physisch daran hindern zu parken", kündigt er bei der Abschlussbesprechung vor der Parade am Dienstagvormittag in der Wiener Rossauer Kaserne an.

Verstopfte Straßen größtes Hindernis

Denn verstopfte Straßen sind das größte Hindernis auf dem Weg, gut 175 Fahrzeuge und Panzer plus mehr als 4000 Soldaten vor Präsident, Regierung und weit über 100.000 Zuschauern zum ersten Mal seit 1995 über den Prachtboulevard defilieren zu lassen. Seit sechs Monaten tüfteln Bundesheer und Polizei daran, wie man die Streitkraft in die Stadt hinein- und auch wieder hinausbekommt.

Eine Woche vor dem Ereignis sind noch einige Fragen offen: "Wir wissen noch nicht, ob wir über den Panzerkorridor oder die S1 fahren, den Antrag haben wir noch nicht zurückbekommen", meldet ein Bundesheeroffizier. Auch an der Auffahrt zur Tangente beim Knoten Landstraße gibt es noch Probleme: Dort sind Verkehrsschilder montiert, die die Passage für Panzer zu schmal machen. Die Autobahnmeisterei wird gebeten, die Tafeln zu versetzen.

Autobahnen sind die Sorgenkinder

Die Autobahnen sind auch Sorgenkind der Polizei, die mit insgesamt 600 Beamten Verkehr und Menschen kontrolliert: müssen die Autobahnen doch im Bereich der Truppenbewegungen immer wieder für eine Viertelstunde komplett gesperrt werden - beispielsweise die A23 beim Knoten Prater Richtung Süden von 13.10 bis 13.25 Uhr. Generell empfiehlt die Exekutive, zwischen 9 und 18 Uhr die Innenstadt nicht mit dem Auto anzusteuern - gibt es doch auch verschiedene Ausweichrouten für den Heerestross, die im Bedarfsfall genutzt werden könnten.

Die Schülerbusse bekommen übrigens schon an der Grenze Informationsblätter, auf denen der Weg zu Großparkplätzen in Transdanubien sowie die Öffi-Verbindungen zu den Museen erklärt werden. So soll zumindest die Gefahr aus dem Osten gebannt werden. (Michael Möseneder/DER STANDARD; Printausgabe, 19.10.2005)