Zwei FrauenrechtlerInnen festgenommen Vorwurf der Mißachtung islamischer Werteordnung


Teheran - Die iranische Justiz hat im Zusammenhang mit einer Konferenz der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin erneut zwei Anklagen erhoben. Wie die amtliche Nachrichtenagentur IRNA am Montag meldete, wird der Ehefrau des Kulturministers Ataollah Mohadjerani, Djamileh Kadivar, und einem Verantwortlichen einer verbotenen Reformzeitung, Ali-Reza Alavi-Tabar, die "Diskreditierung der geheiligten islamischen Werte" vorgeworfen. Alavi-Tabar kam gegen eine Kaution auf freien Fuß, die Frau des Kulturministers muss am Mittwoch erneut vor dem Revolutionsgericht erscheinen. Zuvor waren bereits sechs liberale Intellektuelle und Reformer wegen ihrer Teilnahme an der Konferenz in Berlin vom Revolutionsgericht verhört und wegen "Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit" und "Propaganda gegen das islamische Regime" angeklagt worden. Vier von ihnen wurden inhaftiert, die beiden anderen kam gegen Kaution auf freien Fuß. Sie hatten alle an der Tagung mit dem Titel "Der Iran nach den Parlamentswahlen - Die Reformdynamik der islamischen Republik" teilgenommen, die vom 7. bis 9. April im "Haus der Kulturen der Welt" stattfand. Ziel war nach Angaben des Veranstalters die Intensivierung des deutsch-iranischen Dialogs. (APA/AFP)