Helgoland - Tausende von Meeresvögeln - die Krabbentaucher - fliegen derzeit aus der Arktis in die südliche Nordsee ein. Vor Sylt, Wangerooge und Minsener Oog wurden seit Montag mehr als 1000 der etwa drosselgroßen Vögel gezählt. Auch bei Helgoland, an Dithmarschens Küste und vor Cuxhaven tauchten viele der eleganten schwarz-weißen Vögel auf. "So viele dieser kleinsten Alkenvögel sind lange nicht mehr an der deutschen Küste gesehen worden", berichtete am Dienstag der Ornithologe Axel Halley vom Vogelbeobachter-"Club300.de".

6.000 Vögel vor Niederlande und Dänemark

Einzelne Krabbentaucher werden fast jedes Jahr an deutschen Küsten gesehen. Aber "der letzte größere Einflug war vor zehn Jahren", sagt der Biologe Jochen Dierschke von der Vogelwarte Helgoland. Damals wurden jedoch nicht annähernd so viele Vögel registriert. An niederländischen Inseln und in Dänemark zogen sogar mehr als 6.000 der Meeresvögel durch. Einige erreichten schon die Ostsee vor Südschweden.

Die Krabbentaucher brüten in der Hocharktis mit den größten Kolonien in West-Grönland, auf Spitzbergen und Franz-Josef-Land im russischen Eismeer. Normalerweise überwintern sie in der nördlichen Nordsee vor allem zwischen den Färöer-Inseln und Südnorwegen. (APA/dpa)