Mit Hilfe gefälschter E-Mails versuchten Betrüger in der Nacht auf Dienstag, die Kundendaten und Passwörter tausender Kunden der Salzburger Sparkasse auszuspionieren. Die Bank warnt nun davor und rät, die Mails zu ignorieren und zu löschen, berichteten Salzburger Medien am Mittwoch. Geschädigte gab es nicht.

"Kontobestätigungsformular"

"Wir möchten uns für die Unannehmlichkeiten entschuldigen", hieß es in dem Schreiben. Aber die Verwaltung der Internet-Filiale der Bank habe vom Staat einen Auftrag bekommen: Um Geldwäsche zu verhindern, müssten sämtliche Konten überprüft werden. Die Kunden wurden aufgefordert, ein "Kontobestätigungsformular" mit Konto-Nummer und allen geheimen Codes auszufüllen. Erfolge das nicht bis 26. November, müsse das Konto vorerst gesperrt werden.

"nelbanking.com"

Und wer auf den in dem E-Mail angeführten Link klickte, wurde auf eine Internet-Seite weitergeleitet, die zwar täuschend echt nach Sparkasse aussah, aber von den Betrügern betrieben wurde. In Fachkreisen heißt diese Vorgangsweise 'Phishing'. Die Adresse hieß 'nelbanking.com' und ist mittlerweile offline.

Kein Schadensfall

Auf diesen Trick sei bisher kein Kunde hereingefallen, betonte Stefan Soriat von der Salzburger Sparkasse gegenüber dem ORF: "Es ist kein Schadensfall gemeldet worden. Es sind einzelne Fälle bekannt geworden, wo Kunden angerufen haben. Das ist auch genau die richtige Reaktion: Wenn man ein verdächtiges E-Mail bekommt, sofort bei seinem Kundenbetreuer nachzufragen und niemals vertrauliche Daten per E-Mail bekannt zu geben."

Warnung

Die Sparkasse warnte inzwischen die Kunden. "Wer ins Netbanking der Sparkasse einstieg, erhielt eine Warnung", so Soriat. Es werde aber schwierig, die Täter zu finden. Denn die Mails würden meist anonym über gefälschte Adressen versandt, um eine Nachverfolgung möglichst schwer zu machen.(APA)