Washington - Harriet Miers, von Präsident George Bush erst vor wenigen Wochen als Nachfolgerin für die scheidende Höchstrichterin Sandra Day O'Connor vorgeschlagen, zog am Donnerstag ihre Kandidatur von sich aus zurück.

Ihre Nominierung hatte einen Sturm der Entrüstung unter konservativen RepublikanerInnen ausgelöst: Der bisherigen Rechtsberaterin des Präsidenten wurde mangelnde Qualifikation vorgeworfen, Bush selbst der "Freunderlwirtschaft" bezichtigt. Gerüchten zufolge entschloss man sich im Weißen Haus zum Rückzug, da ihre Bestätigung durch den Senat von Tag zu Tag weniger sicher schien.

Im Umkreis von Bush hofft man nun, dass der Präsident eine/n Kandidatin/en nominiert, die/der ihm die durch Miers verlorene gegangene Loyalität seiner konservativen Basis wieder herstellt - was angesichts der um das Weiße Haus tobenden Skandale dringend nötig erscheint. (sdr/D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 28.10. 2005)